Forschungszentrum „Digital Factory Vorarlberg“
ORF
ORF
Wissenschaft

Forschungszentrum: Startrampe für Digitalisierung

In Dornbirn ist das überbetriebliche Forschungszentrum „Digital Factory Vorarlberg“ gegründet worden. Beteiligt sind die Fachhochschule Vorarlberg, das Land Vorarlberg und das Austrian Institute of Technology (AIT). Forschungsschwerpunkte sind Cyber Security und Digitalisierung.

Bereits seit 2018 forschen Mitarbeitende der FH Vorarlberg in der „Digital Factory“ an den digitalen Technologien für die Fertigungsanlagen der Zukunft. Das größte außeruniversitäre Forschungszentrum Österreichs, das AIT, zählt seit Mitte 2019 zu den strategischen Partnern. Jetzt wird ein gemeinschaftlich getragenes Forschungszentrum für den Standort Vorarlberg in Form eines Joint Ventures gegründet, an dem das AIT zu 51 Prozent und die FH Vorarlberg zu 49 Prozent beteiligt ist.

Für den Auf- und Ausbau der „Digital Factory Vorarlberg“ steht in den ersten fünf Jahren eine Basisfinanzierung in Höhe von rund fünf Millionen Euro zur Verfügung. Im Vollausbau wird die Basisfinanzierung jährlich 1,5 Millionen Euro betragen und rund 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden am Institut beschäftigt sein. Zusätzliche Finanzierung wird durch Beteiligung an Forschungsprogrammen und durch Partnerbetriebe sichergestellt.

Forschungszentrum soll Betriebe digital fit machen

Der digitale Wandel hat sich2 020 durch die Auswirkungen der CoV-Maßnahmen und Lockdowns der Regierung in nahezu allen Lebensbereichen noch einmal deutlich beschleunigt. Das stellt auch Vorarlberg vor besondere Herausforderungen. Das AIT („Austrian Institute of Technology“) und die Fachhochschule Vorarlberg bündeln deshalb ihre Kräfte und gründen die sogenannte „Digital Factory“. Dieses überbetriebliche Forschungszentrum versteht sich als Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Simulation von Cyber-Angriffen

Ziel ist es, die Ergebnisse der Grundlagenforschung für die regionale Wirtschaft in Form von Produkten, Prozessen oder Dienstleistungen anwendungsorientiert nutzbar zu machen.
Als Forschungsschwerpunkte der „Digital Factory Vorarlberg“ werden Cloud-basierte Fertigungssysteme, Data Science und Künstliche Intelligenz, Funktechnologien und Cyber Security genannt. So soll eine sogenannte Cyber-Range zur Entwicklung und Überprüfung von IT-Sicherheitssystemen für Vorarlberger Betriebe aufgebaut werden, um unter anderem Cyber-Angriffe auf Firmennetzwerke zu simulieren und Mitarbeiter in deren Erkennung und Abwehr zu schulen.

Aktivitäten soll es auch im Bereich Funktechnologien und bei der Entwicklung von 5G-basierten Anwendungen geben. Ein Labor zur Entwicklung von 5G-basierten Anwendungen ist bereits in Planung.

„Gemeinsam an praxisorientierten Lösungen arbeiten“

Die neue Forschungskooperation ist für die FH Vorarlberg von großer Bedeutung, zeigt sich Stefan Fitz-Rankl, Geschäftsführer der FH Vorarlberg, überzeugt: „Gemeinsam können wir praxisorientierte Lösungen entwickeln, in unserer Modellfabrik validieren und darüber hinaus die Betriebe beim erforderlichen Kompetenzaufbau unterstützen. Kurz gesagt, wir bauen das Wissenszentrum für Digitalisierung hier am Standort massiv aus und werden aktuelle Forschungsergebnisse für unsere Partner in der Wirtschaft noch besser nutzbar machen.“

Für Hannes Androsch, Aufsichtsratsvorsitzender des AIT, bedingt die Globalisierung Kooperation auf regionaler Ebene mehr denn je: „Durch das Netzwerk des AIT erhält Vorarlberg Anbindung an das europäische Innovationssystem, neue Technologien und globale Entwicklungen werden fassbar.“