VCÖ-Mobilitätspreis
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Verkehr

Suche nach der Mobilität der Zukunft

Im Landhaus in Bregenz ist am Mittwochvormittag der Startschuss für den diesjährigen Mobilitätspreis gefallen. Der Verkehrsclub Österreich, das Land und die ÖBB suchen und belohnen Ideen für neue und umweltverträgliche Formen der Mobilität.

Passend zu den vielen Veränderungen im Verkehrsbereich steht der VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg heuer unter dem Motto „Aufbruch in der Mobilität“. Teilnehmen können Unternehmen, Start-Ups, Gemeinden, Städte und Bezirke, Schulen, Fachhochschulen, Forschungseinrichtungen, Vereine, Studierende, Initiativen und Privatpersonen.

Beispielsweise können Projekte eingereicht werden, die es der Bevölkerung erleichtern, Alltagswege aktiv zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen oder Projekte, die das öffentliche Verkehrsangebot verbessern. Auch Projekte für eine verkehrssparende Raumordnung und Siedlungsentwicklung sowie emissionsfreie Zustelldienste und Transportlösungen sind beim VCÖ-Mobilitätspreis gesucht.

Neues Mobilitäts-Zeitalter

Motto des diesjährigen Mobilitätspreises lautet: „Aufbruch in ein neues Mobilitäts-Zeitalter“. Nicht zuletzt durch die Covid-Krise könnte dieses neue Zeitalter schneller kommen als gedacht.

Einreichfrist ist der 1. Juni 2021

Der VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg wird vom VCÖ in Kooperation mit dem Land Vorarlberg und den ÖBB durchgeführt und auch von Rhomberg Bau und Verkehrsverbund Vorarlberg unterstützt. Einreichfrist ist der 1. Juni 2021, Einreichunterlagen und Informationen zum VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg gibt es unter www.vcoe.at und beim VCÖ unter (01) 893 26 97. Die Einreichungen zum VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg werden von einer Fachjury bewertet und im September werden die am besten bewerteten Projekte von VCÖ, Landesrat Johannes Rauch und ÖBB ausgezeichnet.

Kombination aus umweltfreundlichen Verkehrsmitteln

„Wir sehen die Zukunft der Fortbewegung in der Kombination unterschiedlicher, umweltfreundlicher Verkehrsmittel. Deswegen legen wir großen Wert auf eine gute Verzahnung der unterschiedlichen Mobilitätsformen. Bahn, Bus und Rad müssen gut aufeinander abgestimmt sein. Eine Energiewende und eine Verkehrswende seien nötig, um die Klimaziele erreichen zu können“, sagt Landesrat Johannes Rauch in der Aussendung.

Fahrrad-Anhänger (KIKI) mit zwei Kindern drin, ein Vater sitzt auf dem Rad davor
ÖAMTC
Fahrrad statt Auto

Mehr E-Fahrzeuge, weniger Diesel-Autos

Während die Gesamtzahl der Diesel-Pkw in Vorarlberg im Vorjahr zum dritten Mal in Folge zurückgegangen ist, ist die Zahl der E-Pkw um ein Drittel gestiegen, berichtet der VCÖ. Bereits mehr als 3.000 Pkw mit Vorarlberger Kennzeichen fahren ausschließlich mit Strom, in den kommenden Jahren wird sich die Zahl vervielfachen. „Es beginnt ein neues Mobilitätszeitalter. Denn neben der Veränderung hin zu emissionsfreien Antrieben gibt es noch weitere Transformationsprozesse“, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

Digitalisierung stark beschleunigt

Die CoV-Krise hat die Digitalisierung stark beschleunigt, was einen Beitrag zur Verkehrsvermeidung leisten kann. So werden Videokonferenzen auch in Zukunft viele Dienstreisen ersetzen, verstärktes Homeoffice kann Autopendlerfahrten reduzieren.

Symbolbild Homeoffice Coronavirus CoV
ORF/Iris Hofmeister
Homeoffice kann Autopendlerfahrten reduzieren

„Kalorien verbrennen statt Erdöl“

Immer mehr entdecken das Fahrrad als optimales Verkehrsmittel. „Kalorien verbrennen statt Erdöl“ ist klimafreundlich und gesund. Vorarlberg war mit 16 Prozent Radverkehrsanteil bereits vor der Covid-19-Pandemie Österreich Radfahrchampion, ein Radverkehrsanteil von deutlich über 20 Prozent ist schon kurzfristig erreichbar, auch, weil durch den E-Fahrradboom auch längere Distanzen mit dem Fahrrad bewältigbar sind.

Zahl der Zweitautos hat sich verdoppelt

Die Zahl der Zweit- und Drittautos hat sich in Vorarlberg in den vergangenen 20 Jahren auf rund 60.000 mehr als verdoppelt. Im Schnitt sind Zweit- und Drittautos nicht einmal eine halbe Stunde pro Tag im Einsatz, über 23,5 Stunden am Tag sind sie keine Fahrzeuge, sondern Stehzeuge. Zweitautos kosten Geld und belasten die Umwelt. Sharing und multimodale Mobilitätsdienstleistungen werden in den kommenden Jahren deutlich zulegen und der Bevölkerung ein umfassendes Mobilitätsangebot bieten, ohne ein eigenes Auto besitzen zu müssen. Um die Klimaziele erreichen zu können, ist zudem ein starkes Comeback des Öffentlichen Verkehrs wichtig.

Erderhitzung um vier Grad

Die Erderhitzung ist Realität. Gegenüber dem vorindustriellen Niveau hat die Temperatur in Österreich bereits um zwei Grad zugenommen. Bis zum Jahr 2050 erwartet die Klimawissenschaft für Österreich eine Verdoppelung auf vier Grad. „Vier Grad klingt wenig. Aber so wie es bei der Körpertemperatur einen großen Unterschied macht, ob man 37 oder 41 Grad hat, macht auch eine um vier Grad höhere Durchschnittstemperatur einen sehr großen Unterschied. Wir sind die erste Generation, die die Folgen der Erderhitzung spürt, und die letzte, die diese bremsen kann. Gerade im Verkehrsbereich gibt es schon heute viele gute Lösungen. Und diese möchten wir mit dem VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg vor den Vorhang holen“, so VCÖ-Experte Schwendinger.

Pressekonferenz Radboxen
Bahnhof Rankweil
vlk/Bernd Hofmeister
Radboxen am Bahnhof Rankweil

Harald Schreyer, Projektleiter der ÖBB Infrastruktur AG ruft zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis Vorarlberg auf: „Moderne Bahnhöfe wie in Rankweil oder Hohenems gehören für uns heute schon selbstverständlich dazu. Es geht in Zukunft immer mehr darum, den Fahrgästen komplette Mobilitätslösungen von Tür zu Tür anzubieten, auch hier wollen wir mit Car-Sharing und sicheren Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bestmöglichen Service aus einer Hand bieten.“