großes Nassholzlager von oben
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Wirtschaft

Holzmangel verteuert das Bauen

Die Preise für Rohstoffe wie Stahl und Holz ziehen derzeit stark an. Für die Vorarlberger Bauherren, die traditionell auf Holz setzen, wird die Lage immer prekärer. Durch den Mangel an Bauhölzern können Fertigstellungstermine nicht mehr gehalten werden, das Bauen verteuert sich weiter.

In den letzten Wochen ist der Holzpreis um 50 Prozent gestiegen. Für die großen Zimmereien im Land ist es derzeit unmöglich, fixe Preisangebote zu stellen. „Wir machen den Kunden darauf aufmerksam, legen unsere kalkulierten Einkaufspreise offen und nehmen ihn mit ins Risiko, nach oben und nach unten“, so Hermann Böhler, Geschäftsführer von i+R Holzbau.

Es braucht eine funktionierende Wertschöpfungskette

Am Anfang der Lieferkette stehen die Waldbesitzer. Die sind aber nicht Schuld an den steigenden Preisen. Die großen Preissprünge würden bei den großen Sägereien und Industriebetrieben passieren, die Bauholz wie Leimbinder, Schnitthölzer oder Spanplatten herstellen. Man brauche eine funktionierende Wertschöpfungskette, meint Florian Ottacher, Geschäftsführer von Holzbau Fussenegger. Ein vernünftiges Auskommen zwischen Sägeindustrie und Forstwirtschaft wäre für ihn wünschenswert.

Holzmangel verteuert Bauen

Der Preis für Holz geht durch die Decke. Schuld daran seien die großen Sägewerke die die Preise für Leimhölzer oder Schnittholz in die Höhe treiben und diese Baumateriealien nach China und in die USA exportieren. Das wird zu steigenden Baupreisen führen.

Hohe Lagerkosten entstehen

Nun wird versucht, die großen Preissprünge durch das Lagern von Holz in den Griff zu bekommen. Die Zeiten, als das Holz zwei Wochen vor dem Einbau bestellt und geliefert wurde, seien vorbei. Man könne erst starten, wenn alle Rohstoffe für das Produkt auf Lager sind, sagt Böhler. Das ergebe natürlich hohe Logistik- und Lagerkosten.

Exporte nach China und in die USA treiben die Preisspirale weiter an. Die billigen Transportkosten machen das erst lukrativ. Man brauche eine faire Bepreisung des CO2-Ausstoßes, meint Daniel Zadra, Klubobmann der Grünen.

Holz soll weiterhin leistbar bleiben

40 Prozent der Errichtungskosten bei einem Einfamilienhaus in Holzbauweise macht der Holzpreis aus. Steigt dieser wie in der Vergangenheit stark an, wird das Bauen logischerweise immer teurer. Dem Land ist es natürlich ein großes Anliegen, dass der Wohnbau leistbar bleibt, stellt Landesrat Marco Tittler (ÖVP) klar.

Bauholz hat derzeit Lieferzeiten von bis zu 16 Wochen. Dadurch verschieben sich Fertigstellungstermine und es entsteht das Problem, dass die Firmen im Spätherbst und im Winter so viel Arbeit haben werden, dass vermutlich zu wenig Mitarbeiter vorhanden sein werden, befürchtet Böhler. Ende April wird es Gespräche mit allen Beteiligten im Landhaus geben – mit dem Ziel, dass Holz im land weiterhin leistbar bleibt.