Kundgebung in Dornbirn: Gegen Gewalt gegen Frauen. Junge Frauen mit Maske halten Plakat
ORF Vorarlberg
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Politik

Kundgebung gegen Gewalt an Frauen

Vor dem Rathaus in Dornbirn haben am Samstagvormittag rund 25 junge Menschen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Gefordert wurden mehr Frauenhäuser und mehr Mittel für Vorbeugung und Aufklärung.

Es gehe darum, ein öffentliches Zeichen zu setzen, sagte Sophia Berkmann von der Jungen Generation in der SPÖ. „Viele Morde werden nach wie vor herunter gespielt, Femizide als solche nicht anerkannt“, so Berkmann im Interview gegenüber ORF Vorarlberg.

Berkmann fordert gemeinsam mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern, dass es österreichweit mehr Gewaltprävention und Frauenhäuser geben sollte. Außerdem dürfe die Bevölkerung nicht die Augen verschließen, wenn Frauen unter Gewalt leiden.

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Kundgebung in Dornbirn: Gegen Gewalt gegen Frauen. Junge Frauen mit Maske halten Plakat
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Kundgebung in Dornbirn: Gegen Gewalt gegen Frauen. Junge Frauen mit Maske halten Plakat
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Die Teilnehmerinnen, die verschiedenen sozialdemokratischen oder der SPÖ nahestehenden Organisationen angehören, wiesen darauf hin, dass es in Österreich heuer bereits sieben Morde an Frauen gab, 2020 waren es 31. Femizide würden aber oft als Familientragödien oder Partnerkonflikte verharmlost und nicht als Morde von Männern an Frauen wahrgenommen.

Gewalt gegen Frauen kein privates Problem

In Österreich ist der Anteil der Frauen, die körperliche Gewalt erlebt haben, einer der höchsten in der EU, berichtet die EU-Grundrechteagentur (FRA). Sechs Prozent der Frauen in Österreich erlebten gemäß dem jüngsten FRA-Bericht körperliche Gewalt. Bei jungen Frauen zwischen 16 und 29 Jahren seien es 20 Prozent, teilte die Agentur heute mit – mehr dazu in Gewalt gegen Frauen: Eine der höchsten Raten in EU (news.ORF.at).

Jede Dritte – etwa 736 Millionen Frauen weltweit – erlebe irgendwann in ihrem Leben Gewalt durch einen Partner oder sexuelle Übergriffe außerhalb der Beziehung, berichtet die WHO. Die große Mehrheit, 641 Millionen Frauen, erlebe Gewalt in der Ehe oder Partnerschaft – mehr dazu in WHO: Jede dritte Frau mit Gewalterfahrungen in Partnerschaft (news.ORF.at).

Was tun bei akuter Gewalt?

Häusliche Gewalt ist kein privates Problem.​​ ​​Bei akuter Gewalt können Sie bei folgenden Stellen anrufen und sich Hilfe und Unterstützung holen:

  • Polizei: 133 oder 112
  • SMS Polizei: 0800133133 (auch Notruf für Gehörlose)
  • Rettung: 144
  • Frauenhelpline: 0800222555