Obstplantage Frostberegnung
ORF Vorarlberg
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Landwirtschaft

Obstbauern zittern wegen kaltem April

Zurzeit liegen die Temperaturen in Vorarlberg nachts öfter unter Null. Gleichzeitig stehen immer mehr Obstbäume in voller Blüte. Beides zusammen bereitet den Obstbauern Sorge. Dass es heuer bei bestimmten Sorten wieder zu Ernteausfällen kommt, steht bereits fest.

Ein Tag mit leichtem Frost kommt im April selbst in den tiefen Lagen Österreichs fast jedes Jahr vor. Deutlich seltener sind hingegen mehrere Tage in einem April deutlich unter 0 Grad, wie wir es derzeit erleben, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Wie sich das auf die Obsternte auswirken wird, ist noch offen.

20 Prozent der Blüten reichen

„Zwischen 60 und 90 Prozent der Blüten sind braun“, berichtet Jens Blum, der Obmann der Vorarlberger Obstbauern. Das bedeutet, diese Blüten sind kaputt. Das bedeutet aber nicht, dass die Ernteausfälle ähnlich hoch sein werden, denn: „Für eine normale Ernte reicht es, wenn bereits 20 Prozent der Blüten korrekt befruchtet sind. Und das ist bei vielen Obstsorten im Moment noch absolut möglich“, sagt Blum.

Ausfälle bei bestimmten Sorten

Ernteausfälle sind aber zumindest bei bestimmten Sorten bereits fix, denn wo mehr als 80 Prozent der Blüten braun sind, reicht der Rest nicht mehr zur Befruchtung. Das sei heuer beispielsweise bei der Apfelsorte Boskop der Fall, aber auch bei einigen Steinobstsorten. Hier steht jetzt schon fest: da wird es heuer weniger Früchte geben. Von einer Situation wie im Jahr 2017 – da gab es etwa bei der Apfelernte Ausfälle von bis zu 95 Prozent – ist Vorarlberg im Moment aber noch weit entfernt.