Chronik

Mutation bei 80 Prozent der Neuinfektionen

In Vorarlberg gehen inzwischen mehr als 80 Prozent aller Coronavirus-Neuinfektionen auf die britische Mutation des Virus zurück. Trotz Befürchtungen habe sich aber die Zahl der jüngeren Covid-Patienten, die ohne Vorerkrankungen auf den Intensivstationen landen, dadurch nicht erhöht, sagt Gabriele Hartmann, die Leiterin des Instituts für Infektionsvorsorge am LKH Feldkirch.

Mittlerweile sind auch in Vorarlberg mehr als 80 Prozent der CoV-Neuinfektionen auf die britische Variante zurückzuführen, heißt es aus der Pathologie des Landeskrankenhauses Feldkirch. Diese Variante gilt als ansteckender und aggressiver. Allerdings hat eine aktuelle Studie eine angenommene höhere Sterblichkeit nicht bestätigt.

Dank einer neuen Technik können die Mutationen des Coronavirus jetzt schneller nachgewiesen werden. Laut Angaben von Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP) reichen nun zwei Arbeitsschritte dafür aus – ein spezieller mehrstufiger PCR-Test sei nicht mehr notwendig. Die Technik könne bereits am Landeskrankenhaus Feldkirch eingesetzt werden, so Rüscher.

Fettleibigkeit eine mögliche Vorerkrankung

Laut Gabriele Hartmann, Leiterin des Instituts für Infektionsvorsorge am LKH Feldkirch, wirkt sich die Virus-Mutation aber nicht so sehr auf die Zahl der jungen Coronavirus-Patienten und -Patientinnen ohne Vorerkrankungen aus, die auf den Intensivstationen behandelt werden müssen. „Wenn wir jüngere Patienten haben, dann haben sie irgendwelche Vorerkrankungen“, so Hartmann. Es reiche schon Adipositas – also Fettleibigkeit, was oft mit Diabetes verbunden sei. Aber auch Krebspatienten seien betroffen.

Von den wenigen jungen Intensivpatienten in Vorarlberg hatten und haben bisher alle ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf, sagt Hartmann. Vollkommen gesunde Menschen jüngeren Alters habe sie bis jetzt noch nicht auf der Intensivstation gesehen, so Hartmann. Aber sie sei vorsichtig, vielleicht komme diese Welle noch. Derzeit werden elf Intensivpatienten in den Vorarlberger Krankenhäusern behandelt.

Deutlich mehr Männer mit CoV auf Intensivstation

Mehr als ein Drittel aller positiv auf SARS-CoV-2 getesteten Menschen, die auf Intensivstationen behandelt wurden, haben die Erkrankung nicht überlebt. Rund 35 Prozent der Patienten starben, geht aus dem von Experten erstellten „Fact-Sheet Intensivpflege und Covid“ hervor, das das Gesundheitsministerium jüngst veröffentlichte.

Die Mortalität lag in der zweiten Epidemiewelle in allen Altersgruppen über jener in der ersten Welle im Frühjahr 2020. Seit Beginn der Pandemie mussten deutlich mehr Männer als Frauen intensivmedizinisch behandelt werden – mehr dazu in news.ORF.at: 35 Prozent der Intensivpatienten starben.

Österreichweit sank zuletzt das Alter der Menschen, die mit einer Covid-19-Erkrankung auf einer Intensivstation behandelt wurden – mehr dazu in news.ORF.at: CoV-Patienten werden jünger.