Gebetsraum der ATIB-Moschee
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Coronavirus

Impfkampagne für Zugewanderte

Der Schlüssel zur Bewältigung der Pandemie liegt für die Vorarlberger Landesregierung im Testen und Impfen. Aber wie erreicht man zugewanderte Frauen und Männer mit verständlichen Informationen zu den Impf- und Testmöglichkeiten? Das Land nutzt dafür unterschiedliche Kommunikationwege.

Bereits seit Beginn der Pandemie werden alle Informationen des Landes zum Coronavirus in zehn Sprachen veröffentlicht – auch der ORF Vorarlberg bietet hier eine Zusammenfassung der Onlineangebote.

Impfinfos in Sozialen Netzwerken

Ziel der Impfkampagne ist es, generell mehr Menschen von der Impfung zu überzeugen. Dazu gehören eben auch Menschen mit Migrationshintergrund. Und deshalb geht man auch neue Wege, sagte Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP): „Wir setzen hier ganz speziell darauf, dass wir zum Thema in den Sozialen Medien mehrsprachig informieren.“

Man bediene speziell digitale Medien, die von Migrantinnen und Migranten stark genutzt werden, und sei über Netzwerke bzw. Regionalkoordinatorinnen und -koordinatoren sehr nahe bei der Community, so Gantner. Auch an stark frequentierten Plätzen und Einkaufsgeschäften biete man gezielt Informationen an.

Meinungsbildende sollen überzeugen

„Wir möchten auch Testimonials von Meinungsbildenden aus diesem Bereich mit einbinden“, so Gantner. Diese Fürsprache von glaubwürdigen und bekannten Personen aus den entsprechenden Gemeinschaften sei ein ganz wichtiger Punkt.

Einer dieser Meinungsbildenden ist Golub Doknic, Torwart vom Handballclub Hard: Doknic ist gebürtiger Serbe und seit einigen Wochen österreichischer Staatsbürger. Er appelliert in seiner Muttersprache Serbisch, dass alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger sich impfen lassen sollen, damit wieder ein gesundes und normales Leben möglich ist.

Enge Zusammenarbeit mit Landesstellen

Mit einem Anteil von 60 Prozent sind die türkischstämmigen Migranten die größte Gruppe in Vorarlberg. Mit dem Land halte man engen Kontakt, sagt Kemal Cansiz, Vorstandsmitglied des islamischen Kulturvereins ATIB: „Wir sind ständig im Gespräch mit dem Land und mit den Beauftragten, wir informieren unsere Mitglieder online über Nachrichten und geben Meldungen z. B. auch bei Freitagsgebeten weiter.“ Die Kooperation laufe ziemlich gut, so Cansiz.

Impfkampagne für Migranten

550 Mitglieder hat die größte Moschee in Vorarlberg in Lustenau. Coronavirusbedingt kommen jetzt zum Freitagsgebet statt 300 Menschen nur noch 70. Mit Maske und Abstand finden jetzt die Gebetsveranstaltungen statt. Verstärkte Impfinformationen gibt es laut Integrationslandesrat Ganter verstärkt in den Sozialen Netzwerken und Treffpunkten migrantischer Personen.