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Coronavirus

Kulturschaffende fordern Gleichbehandlung

In einem offenen Brief an die Landesregierung fordern rund 90 Kulturschaffende, dass sie bei Coronavirus-Unterstützungen gleich wie andere Branchen behandelt werden. Angesichts der Hilfeleistungen für diverse Branchen „bleibt uns buchstäblich die Spucke weg“.

Die Vorarlberger Kulturschaffenden fordern in Sachen Corona-Unterstützung eine Gleichstellung und Gleichbehandlung ihres Sektors mit anderen Bereichen wie Handel, Tourismus, Gastronomie oder Bauwirtschaft. Für die Kultur habe es im vergangenen Herbst geheißen, dass es angesichts der Coronavirus-Pandemie „unabwendbar“ sei, das Kulturförderbudget für 2021 auf 23,4 Millionen Euro zu kürzen.

Der offene Brief zum Nachlesen:

„Wir fordern die angemessene, auch pekuniäre Wertschätzung unserer ‚Produkte‘, mit denen wir nicht nur zur finanziellen Wertschöpfung, sondern auch wesentlich zur psychischen und physischen Gesundheit der Bevölkerung beitragen, insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen und anderen vulnerablen Gruppen und ganz besonders in gesellschaftlichen Ausnahmesituationen“, so die Kulturschaffenden. Man nehme es nicht länger hin, als marginal angesehen und mit „individuellen Lösungen“ abgespeist zu werden.

„Wir fühlen uns nicht ernst genommen“

Zwar habe die Kulturpolitik öffentlich verkündet, dass das Land „niemanden zurücklasse“. Je länger die Krise andauere und je mehr die Investitionen in andere Sparten offenbar würden, desto mehr fühle man sich nicht ernst genommen. „Es ist höchste Zeit und steht dem Land Vorarlberg an, sich auch zum Kultursektor mit Weitblick und mit nachhaltig wirkenden Investitionen zu bekennen“, heißt es im offenen Brief an Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), Kulturlandesrätin Barbara Schöbi-Fink (ÖVP) und den Landtag.

Verdoppelung des Kulturförderbudgets gefordert

Gefordert wird schnellstmöglich die Verdoppelung des aktuellen Kulturförderbudgets, das dann immer noch lediglich 2,38 Prozent des Landesbudgets ausmachen würde. Das sei notwendig, um ein verbindliches Fair-Play-System in der Vorarlberger Kulturförderung verankern zu können.

„Wir fordern die Investition in sinnvolle, ausreichend dotierte Maßnahmen, welche es uns Vorarlberger Kulturschaffenden ermöglichen, aus der aktuellen Bittstellerfunktion zu kommen und ein würdiges Leben auch in der Pandemie-Situation zu führen“, so die Initiatorinnen und Initiatoren.

Köhlmeier und Gräve gehören zu den Unterzeichnern

Zu den rund 90 Unterzeichnern gehören etwa Theatermacherin Brigitte Soraperra, poolbar-Organisator Herwig Bauer, Theaterleiter des Theater Kosmos Hubert Dragaschnig, Intendantin Stephanie Gräve, Schriftstellerin Monika Helfer, Schriftsteller Michael Köhlmeier, Museumdirektor Hanno Loewy oder Theaterpädagogin Brigitte Walk.