Die Einsamkeit in den Alters- und Pflegeheimen war in den letzten Monaten groß. Aufgrund der strengen Isolation, ging vielen Bewohnerinnen und Bewohnern der Kontakt zu anderen Menschen ab.
Auch der 86-jährige Anton Schmid, der im Altersheim Wolfurt wohnt, verstand nicht alle Maßnahmen der Regierung: „Das Problem ist, dass die Bundesregierung immer gesagt hat, man muss die Alten schützen, aber durch die Verordnungen wird man nicht geschützt, sondern durch die Verordnungen wird man entmündigt und isoliert.“
Psychischer Zustand der Bewohner verschlechterte sich
Das letzte Jahr war auch für das Pflegepersonal nicht leicht. Neben der Betreuung benötigten die Bewohner der Alters- und Pflegeheime deutlich mehr emotionale Zuwendung, auch ihr psychischer Zustand verschlechterte sich.
Täglich kamen zudem zahlreiche Anrufe von Angehörigen, sagt Krankenschwester Anita Gau, die im Wolfurter Altersheim arbeitet: „Vor allem der Beginn war chaotisch. Die Angst war groß und auch die Ungewissheit sehr bedrückend. Es war schlimm, wo alles zugesperrt wurde. Ganz schlimm war dann auch im Herbst, wo bei uns das Personal und die Bewohner positiv getestet wurden. Alles war hektisch.“
Mehr Hilfe vom Bund gewünscht
Dadurch, dass nun die meisten Bewohner und auch Pflegerinnen geimpft sind, kehrt in den Altersheimen eine gewisse Sicherheit ein.
Generell hätte man sich im letzten Jahr aber mehr einheitliche Hilfe vom Bund gewünscht, so Gau: „Von der Regierung hätte ich mir klarere, einfachere Ansagen gewünscht und nicht dieser ständige Wechsel von irgendwelchen Verordnungen, weil mit der Zeit nicht mehr klar war, was jetzt eigentlich gilt.“
Vier Besuche pro Woche
Bisher durften die Bewohner trotz Impfung nur zwei Mal in der Woche besucht werden. Ab Mittwoch soll sich das aber ändern, wöchentlich dürfen wieder vier Besuche mit maximal zwei Personen pro Bewohner ins Altersheim kommen.
Ein wichtiger Schritt, so Landesrätin Katharina Wiesflecker. Sie begrüßt die Lockerungen: „Ich freue mich sehr, dass wir die nächsten Öffnungsschritte machen und damit auch das Personal entlasten können.“
Infektionszahlen in Heimen sehr niedrig
Die Lockerungen kommen laut Wiesflecker zu einem vertretbaren Zeitpunkt. In Vorarlberg gibt es lediglich in zwei Heimen vier Infektionsfälle, die ausschließlich Mitarbeitende betreffen.
Für Gerda D’Hondt, die Pflegeleitung des Wolfurter Pflegeheims wären daher auch Lockerungen im Bereich der dauerhaften FFP2-Maskenpflicht im Heim und eine Wiederöffnung der Tagesbetreuung vernünftig.