SANKT POELTEN,AUSTRIA,14.MAR.21- SOCCER – tipico Bundesliga, SKN Sankt Poelten vs SCR Altach. Image shows the rejoicing of head coach Damir Canadi (Altach). Photo: GEPA pictures/ Walter Luger
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Sport

Canadi über seine Pläne mit Altach

In der Fußball-Bundesliga startet Altach am Samstag in die Qualifikationsrunde, nach der eine von sechs Mannschaften absteigen muss. Als Tabellenletzter reagierten die Altacher Ende Februar und holten Damir Canadi als Trainer zurück. Im ORF Radio Vorarlberg-Interview spricht Canadi mit Reporter Thomas König über seine Pläne in Altach.

Nach Engagements bei Rapid, Nürnberg und Atromitos Athen war jener Mann gerade zu haben, unter dem die Altacher von 2013 bis 2016 die erfolgreichste Zeit in der Klubgeschichte erlebt haben – mit dem Bundesliga-Aufstieg, Rang drei in der Meisterschaft und der Europacup-Teilnahme. Und auch die zweit Ära Canadi begann fulminant. Mit dem 50-jährigen Wiener kam der Erfolg und der Optimismus zurück.

König: Damir Canadi – Sie haben vor fünf Wochen Altach als Tabellenletzter quasi übernommen. Gewinnen dann mit einer Mannschaft, die davor kaum Erfolgserlebnisse produzieren konnte, drei von vier Spielen. Was haben Sie denn eigentlich gemacht, dass der Trainer-Effekt so kräftig ausgefallen ist?

Canadi: Ich denke, dass wir versucht haben, die Mannschaft zu stabilisieren, vor allem die Defensive. Als ich zum Verein gekommen bin, hatte Altach die meisten Tore bekommen und die wenigsten geschossen. Es war dann relativ leicht zu analysieren, an welchen Dingen es hapert. Die Basics sind gut aufgegangen und wir sind jetzt natürlich heilfroh, dass wir noch den einen oder anderen Punkt mitnehmen konnten, und dass wir uns in eine gute Position gebracht haben.

SANKT POELTEN,AUSTRIA,14.MAR.21- SOCCER – tipico Bundesliga, SKN Sankt Poelten vs SCR Altach. Image shows head coach Damir Canadi and Samuel Oum Gouet (Altach). Photo: GEPA pictures/ Walter Luger
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Canadi will die Mannschaft wieder flott machen

König: Bevor Sie gekommen sind, haben die Altacher in Summe auch drei Saison-Spiele gewonnen, haben dafür allerdings 18 Matches benötigt. Allgemein war der Tenor, der Kader ist zu schwach, der ist einfach nicht gut genug. Wie gut ist denn die Mannschaft jetzt wirklich?

Canadi: Schwierig zu beantworten. Ich denke, dass die Mannschaft sehr billig ist. Für was es reicht, wird man dann sehen. Ganz wichtig ist es, dass wir unsere Ziele nicht außer Auge lassen, wir wollen vor allem in der nächsten Saison in der Liga bleiben. Das ist das Hauptziel. Ich sage immer, wenn es eine holprige Saison ist, dann bleibt es auch irgendwo immer eine holprige. Es wird vielleicht auch der eine oder andere Rückschlag wieder kommen. Es wird wieder wichtig sein, aufzustehen und ins nächste Spiel wieder reinzugehen, um zu gewinnen oder Punkte zu holen. Ich denke, dass die Mannschaft Qualität hat. Aber wir müssen es jede Woche beweisen.

König: Kommen wir vielleicht ganz kurz auch zum Verein. Was hat sich denn in Altach verändert, verglichen mit der Zeit, als Sie die erste Ära hier hatten?

Candadi: Im sportlichen Bereich hat sich wirklich extrem viel verändert, wir haben eine tolle Infrastruktur. Wir haben viele Möglichkeiten, die Mannschaft jetzt auch weiterzuentwickeln. Aber nichts destotrotz hatten wir unter schlechteren Gegebenheiten größere Erfolge als jetzt, wo wir am letzten Tabellenplatz stehen. Man sieht, dass es nicht immer an diesen Dingen liegt. Es birgt auch die Gefahr der Comfort-Zone. Wenn du dann nicht hungrig bleibst, dann wird es genauso schwer, wie wenn du auf schlechteren Plätzen spielst.

König: Wie sehen Sie selber Ihre Rückkehr. Ist das so wie „back to the roots“ – zu den Ursprüngen der ersten großen Erfolge? Oder ist Altach Teil 2 – sowas wie eine Zwischenstation?

Canadi: Ich habe einen Eineinhalb-Jahres-Vertrag plus Option. Das Optimale aus dem SCR Altach herausholen – das ist wieder so ein großes Ziel. Versuchen, vielleicht auch zu überraschen, dafür ist Altach immer wieder mal gut. Dafür braucht es auch ein wenig Glück in den Transfers. Und da versuchen wir auch, die Mannschaft stabiler zu machen. Junge, hungrige Spieler, die wir dann vielleicht auch weiterentwickeln können. Sie weiterverkaufen zu können, würde ja auch Gelder lukrieren, um den Verein wieder zu entwickeln. Es geht um doch viele Bausteine, die wir wieder versuchen in die richtige Richtung zu bringen.