Ampel mit Rotlicht
Gina Sanders – stock.adobe.com
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Coronavirus

CoV-Ampel auch in Vorarlberg auf Rot

Die Ampelkommission hat die Risikolage aufgrund der epidemiologischen Entwicklung in den vergangenen Tagen nun für ganz Österreich mit sehr hoch eingeschätzt und stellt daher durchgehend auf Rot – auch inklusive Vorarlberg. Vergangene Woche war das „Ländle“ noch ausgenommen, obwohl die Kommission auch dort bedenkliche Entwicklungen sah.

Der Grund ist die Belastung des Gesundheitssystems, die im Vergleich zur Vorwoche weiter zugenommen hat. Die Auslastung der Intensivstationen aufgrund von Covid-19-Patienten lag bis zum 30. März bei 26,9 Prozent, bezogen auf alle gemeldeten Erwachsenenintensivbetten Österreichs.

In den nächsten zwei Wochen wird ein erneuter Anstieg der Auslastung von Intensivstationen über die systemkritische 33 Prozent prognostiziert. In den östlichen Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland liegt der Covid-19-Belag bereits über dieser Grenze. Für Oberösterreich wird von einer Überschreitung der 33-Prozent-Grenze in den nächsten zwei Wochen ausgegangen.

Britische Variante dominiert in allen Bundesländern

In allen Bundesländern dominieren die Infektionen mit der Mutation N501Y, vorwiegend allerdings die zuerst in Großbritannien nachgewiesene Variante B.1.1.7. Österreichweit betrug der Anteil rund 84 Prozent. Die Dominanz von B.1.1.7 ist für den Anstieg der Patienten auf den Intensivstationen verantwortlich. Aus diesem Grund empfiehlt die Ampelkommission allen Bundesländern, aber insbesondere den Bundesländern Wien, Burgenland, Niederösterreich und Oberösterreich, Maßnahmen in den Spitälern zu setzen, um die vorliegende systemkritische Belastung zu bewältigen.

Patiententransfers mit weniger betroffenen Ländern

Zusätzlich werden Abstimmungen mit weniger betroffenen Bundesländern für etwaige Patiententransfers empfohlen, um die adäquate medizinische Versorgung zu gewährleisten. Nur mehr drei von 96 Bezirken bzw. Regionen haben eine 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohnern unter 100 (Stand 29. März). In keinem Bezirk bzw. Region lag diese unter 50.

Kontaktvermeidung zu Ostern weiter erforderlich

Die Kommission begrüßte weiterhin den Lockdown in der Ostregion zu Ostern – mittlerweile wurde dieser bis 11. April verlängert – und appellierte, die notwendigen präventiven Maßnahmen zur Kontaktreduktion sowie regelmäßige, flächendeckende Testungen zu forcieren.

Diese Maßnahmen sollten auch in jenen Bundesländern präventiv gehandhabt werden, die eine 7-Tage-Inzidenz über 200 und steigende Belagszahlen haben. Dadurch könne die gleiche Situation wie im Osten vermieden werden. Die Kommission befürchtet nämlich aufgrund der Osterfeiertage, dass es innerhalb der Bevölkerung zu mehr Kontakten kommen könnte.