Der Spullersee auf über 1.800 Meter Seehöhe: Hier liegt noch meterhoch Schnee – die Landschaft befindet sich im Winterschlaf. 800 Meter tiefer im Bereich des Kraftwerkes sind die Baufacharbeiter fleißig im Einsatz. Eisenlegen, schalen, betonieren – damit die neue Druckrohrleitung im Boden verschwindet. Die Arbeiten – zum Teil im Schichtbetrieb – sind für die bis zu 45 Männer besonders in den Wintermonaten hart gewesen, deshalb wurde öfter abgewechselt.
Mit einer umfunktionierten Gondelbahn werden die Baufacharbeiter in den Hang gebracht. Um ihnen da und dort Schutz zu bieten und ein Arbeiten überhaupt zu ermöglichen, wurden Plattformen errichtet und teilweise Streckenabschnitte überdacht.
Rohre werden unterirdisch verlegt
Bis zu 40 Grad steil ist der Bergrücken, an dem das neue Druckrohr entlang verlegt wird. Es wird unter die Erde gelegt – im Gegensatz zu den alten Rohren, die noch sichtbar sind. Die unterirdische Variante habe wesentliche Vorteile, sagt ÖBB-Projektleiter Markus Wippersberger. Die Frostgefahr sei gebannt und es gebe weniger Risiko, dass die Leitungen durch Lawinen und andere Naturgefahren beschädigt werden.
Baustelle Spullerseekraftwerk – letzte Bauetappe
Der Umbau des Spullersee-Kraftwerks befindet sich in der letzten Etappe. Seit eineinhalb Jahren wird das Kraftwerk modernisiert, den ganzen Winter hindurch sind neue Druckrohre unter die Erde verlegt worden.
Testbetrieb für Anfang Mai geplant
Die Arbeiten für das 31 Millionen Euro teure Projekt sind im Zeitplan – und so soll noch im April die letzte Bauetappe abgeschlossen sein. Danach werden noch die letzten Rohre der alten oberirdisch verlegten Leitung abgebaut.
Anfang Mai könnte schon im Testbetrieb das erste Wasser mit 104 Bar Druck durch das Rohr Richtung Tal schießen, sagt Projektleiter Wippersberger. Anfang Juni soll das Spullerseekraftwerk dann wieder fast drei Viertel des Stroms für das ÖBB-Netz in Vorarlberg liefern.