Sattelitenaufnahme Schiff im Sueskanal
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Wirtschaft

Sueskanal blockiert: Folgen für die Wirtschaft

Die wichtige Seehandelsstraße zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer, der Sueskanal, ist seit Tagen blockiert. Ein riesiges Containerschiff lief nach einem Sandsturm auf Grund. In beiden Richtungen stauen sich die Frachter mit wichtiger Ware. Schon jetzt, nach wenigen Tagen, gibt es spürbare Auswirkungen auch für die Vorarlberger Wirtschaft.

Die Blockade des Sueskanals durch das querliegende Riesencontainerschiff wird immer mehr zu einem Problem für die „Just in Time“-Weltwirtschaft. Schiffsunternehmen müssen wohl Schiffe über das Horn von Afrika und das Kap der Guten Hoffnung umlenken, die Blockade des Kanals sorgte bereits für Preiserhöhungen beim Rohöl.

Die Spediteure bekommen die Ware nicht weitertransportiert, Ersatzteile bleiben aus. Davon sind zum Beispiel die Fahrradhändler betroffen. Vor allem Teile wie Fahrradketten oder Zahnräder sind in diesen Tagen Mangelware. Weltweit bekamen viele Großhändler Panik und kauften die Lagerbestände großteils auf, sagt der Sprecher der Fahrradhändler in Vorarlberg, Thomas Kofler.

Also sind die Teile nicht verfügbar: „Wir spüren es sehr aktiv bei Ersatzteilen. Jetzt bestellen und 2023 erhalten – das ist ein bisschen überraschend natürlich, auf das waren wir natürlich nicht vorbereitet.“ Natürlich haben auch die Vorarlberger Händler eine Reserve, aber manche Fahrräder können nicht so schnell geliefert werden. Wartezeiten von drei oder vier Monaten sind keine Seltenheit.

Bagger am feststeckenden Schiff im Sueskanal
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Sand wird abgesaugt

Trotz tagelanger Arbeit ist es Schleppern bisher nicht gelungen, den festsitzenden Frachter im Sueskanal freizulegen. Ein Baggerschiff saugte bisher rund 20.000 Kubikmeter Sand um den Bug der „Ever Given“ weg, wie die Sueskanal-Behörde mitteilte. Die US-Regierung kündigte nun an, sich an der Rettung des Schiffes beteiligen zu wollen. „Wir haben Ausrüstung und Kapazitäten, die die meisten Länder nicht haben. Wir werden schauen, wie wir hier behilflich sein können“, sagte US-Präsident Joe Biden.

Auf den mehr als 200 Schiffen, die nun auf beiden Seiten des Kanals auf eine Durchfahrt warten, geht die Angst vor Piraten um. Mehrere Unternehmen kontaktierten bereits die US-Marine aus Sorge um Schiffe, Personal und Ladung. – mehr dazu in news.ORF.at: Angst vor Piraten steigt.