Ausreisekontrollen in Lochau
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Coronavirus

Ausreisekontrollen: Mehr Personal soll Staus eindämmen

Obwohl bereits mehr Personal bei den Ausreisekontrollen aus dem Leiblachtal eingesetzt wird, kam es auch am Freitagmorgen zu umfangreichen Staus. Unterdessen fürchtet Bayern eine Einschleppung durch Umwegverkehr.

„Wir werden alles dafür tun, um Stauerscheinungen im Zusammenhang mit den Maßnahmen im Leiblachtal zu reduzieren“, betonte Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP). Dazu brauche es aber auch die Mithilfe der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, insbesondere an einem derart frequentierten Kreuzungspunkt wie etwa bei der Klause Lochau, der an normalen Werktagen im Schnitt von 15.000 Fahrzeugen passiert wird.

Dennoch gab es auch am Freitagmorgen Staus mit Wartezeiten von zu bis einer Stunde. Sieben Beamte kontrollieren nun gleichzeitig sieben Autos. Mehr mache keinen Sinn, heißt es bei der Polizei. Wenn ein Autofahrer im Block das Testergebnis nicht bereit halte, dann verzögere sich alles.

Auch Autobahnauffahrt wird kontrolliert

Ab sofort wird auch bei der Autobahnauffahrt in Hörbranz kontrolliert. Diese war bisher nur von 6.00 bis 20.00 Uhr besetzt. Seit Freitag wird auch dort rund um die Uhr kontrolliert, sagt Gantner.

Test griffbereit halten

Zur Zeit finden aufgrund der COVID19-Clusterbildung lückenlose Kontrollen aller aus dem Leiblachtal ausreisenden Personen statt. Eine Ausreise ist nur mit gültigem Test möglich. Durch die Kontrollen kommt es zu nicht vermeidbaren Verkehrsbehinderungen – mehr dazu in Kontrollen im Leiblachtal sorgen für Staus.

Um diese Verkehrsbehinderungen so kurz wie möglich zu halten, appelliert die Polizei an alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, die Testbestätigung und das negative Testergebnis vor der Kontrolle griffbereit zu halten.

Auf unnötige Fahrten verzichten.

Zudem bittet die Polizei, nicht notwendige Fahrten zu vermeiden. Auch Landesrat Gantner bittet nochmals alle Menschen im Leiblachtal, auf unnötige Fahrten zu verzichten.

Lindau befürchtet Ausweichverkehr

Der benachbarte bayerische Landkreis Lindau befürchtet eine Einschleppung des Infektionsgeschehens. „Ich befürchte hier nun einen Ausweichverkehr über die Grenze – auch wenn der sogenannte kleine Grenzverkehr rechtlich derzeit nur eingeschränkt möglich ist“, so Landrat Elmar Stegmann. Er bittet daher das bayerische Innenministerium, die derzeit geltenden Bestimmungen bei der Einreise nach Deutschland engmaschig zu kontrollieren.

„Wenn Vorarlberg die Gefahr einer Verschleppung der Infektion als so groß ansieht, dass durch Kontrollstellen innerhalb des Landes eine Weiterverbreitung möglichst unterbunden werden soll, dann muss auch auf deutscher Seite mit entsprechenden Maßnahmen nachgezogen werden“, fordert der Lindauer Landrat.

Testbilanz nach den ersten zwei Tagen

Rund 4.700 Coronavirus-Tests sind seit Mittwoch im Leiblachtal gemacht worden. Vier davon waren positiv. Mit Stand gestern Nachmittag gibt es in den Leiblachtal-Gemeinden 95 Infizierte, von denen 27 unter 18 Jahre alt sind. In 15 Fällen ist die britische Mutation nachgewiesen worden. Bis zum Wochenende sind 6.500 Tests angemeldet.

In der Volksschule Lochau sind aktuell elf bestätigte Fälle zu verzeichnen, beim Kindergarten Dorf in Hörbranz sind neun Personen positiv getestet, bei der Kinderbetreuungseinrichtung Dorf sind es vier Fälle. Beide Einrichtungen sind behördlich geschlossen, ebenso der Kindergarten Leiblach (ein positiv getestetes Kind) – mehr dazu in Cluster in Hörbranzer Kindergarten. Auch an der Volksschule Hörbranz und an der Mittelschule Hörbranz war jeweils ein Test positiv.