Bierflaschen mit Öffner
Parilov – stock.adobe.com
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Chronik

Großer Andrang bei der Suchtberatung

Immer mehr Menschen suchen bei der Suchtberatung der Caritas Hilfe. Im ersten Quartal des heurigen Jahres ist die Zahl der Kontakte im Vergleich zum Vorjahr um 65 Prozent gestiegen. Ein Auslöser dafür ist die Coronavirus-Pandemie.

Durch die mit der Coronavirus-Pandemie verbundenen Einschränkungen hat sich das Leben vieler Menschen vermehrt in die eigenen vier Wände verlagert. Viele Familien müssen auf engem Raum ständig zusammenleben, dadurch seien auch Verhaltensweisen wie hoher Alkohol- und Cannabiskonsum oder Essstörungen mehr aufgefallen oder hätten sich verstärkt, so Monika Chromy, Fachbereichsleiterin der Suchtarbeit der Caritas Vorarlberg.

Verunsicherung und fehlende Planungssicherheit führen bei vielen Menschen zu einem erhöhten psychischen Druck, so Chromy. Die Sorge um die Existenz und der Wegfall sozialer Kontakte führen dazu, dass sich manche einen Ersatz suchen und etwa vermehrt zu Alkohol oder Medikamenten greifen.

Kostenlos und anonym möglich

In den ersten drei Monaten des heurigen Jahres hat die Zahl der Kontakte bei der Suchtberatung um 65 Prozent zugenommen. Chromy spricht von einem Warnhinweis für die kommende Entwicklung. Darum sei es besonders wichtig, bereits jetzt möglichst viele Menschen zu erreichen.

Die Suchtberatung der Caritas kann telefonisch unter 05522/200-1700 oder per Mail suchtfachstelle@caritas.at erreicht werden.

Chromy rät dazu, sich Hilfe zu suchen, wenn man sein Konsumverhalten nicht mehr selbst steuern kann, wenn man wichtige Dinge vernachlässigt oder keine Energie mehr für den Alltag hat. Betroffene können kostenlos und falls gewünscht auch anonym mit den Fachleuten der Suchtberatung sprechen.

Hilfe auch für Angehörige

Sehr belastend kann die Sucht auch für Angehörige sein. Oft würden diese stärker als die Betroffenen leiden, so Chromy. Deshalb sollen auch sie darauf schauen, sich rechtzeitig Hilfe zu holen.