Flagge vor der Kirche angezündet
In Hard wurde bereits in der Nacht auf Dienstag eine Regenbogenfahne vor der Kirche angezündet. Nachdem der Vatikan die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare vergangene Woche abgelehnt hatte, hisste die Harder Pfarre als Zeichen der Toleranz die Regenbogenfahne.
Regenbogenflagge
Die Regenbogenflagge wird auch Pride-Flagge genannt, also die Flagge des Stolzes. Sie wird als Zeichen der Verbundenheit und Solidarität mit der LGBTQ+ Szene verwendet.
Die Pfarre in Hard hatte ein eindeutiges und unübersehbares Zeichen gesetzt. Vor der Kirche wehte eine Regenbogenfahne – als Zeichen der Solidarität. In der Nacht auf Dienstag wurde die Fahne nun von unbekannten Tätern angezündet. Das bestätigt die Polizei.
Bereits in der Nacht auf Sonntag wurde die Regenbogenfahne auf dem Kirchplatz in Feldkirch Altenstadt gestohlen.
Wehende Regenbogenfahnen in Bregenz
In Bregenz wehen in der Rathausstraße ab sofort gleich vier Regenbogenfahnen. Die Fahnen in Bregenz sollen ein Zeichen der Solidarität und gegen Hass und Diskriminierung sein, sagt Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ).
Grüne sehen Handlungsbedarf
Die Grünen in Vorarlberg sehen nach dem Vandalenakt dringenden Handlungsbedarf. Diese Randale zeigen, dass Gewalt gegenüber der LGBTIQ+-Community noch immer ein Problem in unsere Gesellschaft sei, sagt Sandra Schoch, grüne Sprecherin für Gleichstellung. „Während die einen mit Worten zündeln, zünden andere die Regenbogenfahne wirklich an. Dieser Hass – in welcher Form auch immer – hat keinen Platz in unserer Gesellschaft“, sagt Schoch.
Bischof Elbs sieht Absage Vatikans kritisch
Die Absage des Vatikans an die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare sieht auch der Vorarlberger Bischof Benno Elbs kritisch. Das Gespräch darüber müsse aus seiner Sicht fortgesetzt werden, so Elbs am vergangenen Mittwoch. Er halte eine Neupositionierung der Kirche in dieser gesamten Frage notwendig.
Vatikan: „Gott kann Sünde nicht segnen“
In einem Schreiben hatte die vatikanische Glaubenskongregation auf die Frage, ob katholische Geistliche gleichgeschlechtlichen Partnerschaften den Segen zusprechen könnten, geantwortet: „Gott kann Sünde nicht segnen.“ Der päpstliche Ablehnungsbescheid unterschied dabei zwischen dem Segnen von homosexuellen Menschen und dem Segnen von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.
Letzteres anzuerkennen, könne den „falschen und irreführenden Eindruck“ erwecken, dass homosexuelle Partnerschaften in gewisser Weise der Ehe entsprechen könnten. Nur Paare, die Kinder bekommen können und somit Gottes Plan erfüllen, können gesegnet werden – so lässt sich die Klarstellung der vatikanischen Glaubenskongregation zugespitzt zusammenfassen – mehr dazu in Bischof Elbs: Neupositionierung notwendig (vorarlberg.ORF.at).