Epidemloge Armin Fidler
ORF Vorarlberg
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Politik

Fidler: CoV-Tests von Kindergartenkindern nicht nötig

Der Vorarlberger Gesundheitsexperte Armin Fidler hält eine regelmäßige CoV-Testung von Kindergartenkindern derzeit nicht für notwendig. Meist seien es Erwachsene, die das Virus in Kindergärten und Volksschulen tragen, das sei auch beim Cluster in einem Hörbranzer Kindergarten zu vermuten. Deshalb mache es mehr Sinn, das Kindergartenpersonal beim Impfen stärker zu berücksichtigen.

Nach Bekanntwerden des Clusters in einem Hörbranzer Kindergarten stellt sich die Frage nach einer regelmäßigen Testung von Kindergartenkindern. Schließlich scheint die britische Virusmutation Kinder schneller und stärker zu betreffen – auch wenn im Hörbranzer Fall noch unklar ist, ob eine Mutante im Spiel ist.

Gesundheitsexperte Armin Fidler betont jedoch, dass es in den meisten Fällen Erwachsene seien, die die Infektion in Kindergärten und Volksschulen tragen. Es sei häufig so, dass die Pädagoginnen und Pädagogen – „also die Erwachsenen in diesem Kontext“ – die Indexfälle seien, so Fidler am Dienstag im ORF Radio Vorarlberg-Interview.

Fidler: Neue Tests im Prinzip auch bei Kleinkindern möglich

So gesehen sei die derzeitige Teststrategie richtig – „vor allem die Teststrategie, dass man ganz engmaschig die Erwachsenen testet“, also Lehrer- und Lehrerinnen und Kindergartenpädagoginnen und -Pädagogen. Ob das in Hörbranz der Fall gewesen sei, wisse er nicht.

Zur Sinnhaftigkeit von regelmäßigen Testungen von Kindergartenkindern sagt Fidler, dass man die neuen Tests im vorderen Nasenraum – wenn man wollte – sicherlich auch bei kleinen Kindern anwenden könnte. Das wäre im Prinzip kein Problem, so Fidler, die Frage sei aber, „was für Schlüsse wir draus ziehen“.

Fidler: Hörbranzer Fall untersuchen

Generell müsse man zunächst den Hörbranzer Fall untersuchen, Schnellschüsse seien nicht angebracht, so Fidler: „Da muss man erstmal schauen, wo war da wirklich der Breakdown, war das – wie ich vermute – bei den Erwachsenen, dass nicht lückenlos getestet worden oder irgendetwas anderes übersehen worden ist. Aber das wird sicherlich die Aufklärung dieser Fälle zeigen.“

Bevor man zum jetzigen Zeitpunkt die Teststrategie auf die Kindergartenkinder ausdehne, würde er vorher die Impfstrategie öffnen – im Hinblick auch auf das Kindergartenpersonal, so Fidler. Das sei in anderen Ländern bereits so erfolgt. Nach Bekanntwerden des Clusters in einem Hörbranzer Kindergarten wurde am Dienstag eine Lochauer Volksschulklasse in Quarantäne geschickt – mehr dazu in: Volksschulklasse in Lochau in Quarantäne.