Arbeitslos Arbeit Schild
APA/dpa/Carsten Rehder
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Wirtschaft

Fast jeder Zweite will Beruf wechseln

Einer Umfrage der Arbeiterkammer Vorarlberg (AK) zufolge sind 44 Prozent der Befragten bereit, den Beruf zu wechseln. Deswegen will die AK nun eine Erstanlaufstelle für Menschen einrichten. Sie soll Arbeitssuchenden schnell und unbürokratisch kostengünstige Kurse für Aus- und Weiterbildung vermitteln.

Wie eine Umfrage der Arbeiterkammer ergeben hat, wollen sich 38 Prozent der Arbeitssuchenden weiterbilden, 44 Prozent sind bereit, den Beruf zu wechseln und jede Zweite in Kurzarbeit ist an der Weiterbildungs-Option interessiert.

Dass fast jeder Zweite angibt, den Beruf wechseln zu wollen, überraschte die Arbeiterkammer besonders. 41 Prozent der Männer und 48 Prozent der Frauen sind bereit, den Beruf zu wechseln. Jede/r Zweite gibt als Grund dafür ein “geringes Einkommen" an, gefolgt von “Wirtschaftliche Situation", “Unzufriedenheit mit der eigenen Tätigkeit" und “schlechten Arbeitsbedingungen".

Projekt soll AMS entlasten

Um die Probleme beim Matching von Angebot und Nachfrage zu lösen und den Zugang zu Qualifizierungsmöglichkeiten für Arbeitslose und Kurzarbeitende zu verbessern, bildet die AK Vorarlberg einen Schulterschluss mit dem Netzwerk der Vorarlberger Bildungsberater. Die Kammer sieht ihr Angebot als Ergänzung und nicht als Konkurrenz zum Arbeitsmarktservice (AMS).

FastLane Bildungsberatung
Die AK erklärt Möglichkeiten und Ablauf in einem Grundsatzpapier.

„FastLane Bildungsberatung“ nennt die Ak das Projekt. Melden können sich arbeitslose Menschen, die wissen, was sie machen wollen und für eine Neuanstellung eine ergänzende oder höhere Qualifizierung suchen, erklärt Projektleiterin Eva King. Gemeinsam werden Kurse und Förderungen dafür gesucht. Dann folgen Kursbuchung und Förderantrag. Und das alles soll in zwei bis drei Telefonaten abgewickelt werden.

Eva King erklärte, dass die neue AK-Bildungsberatung vertraglich eng an das AMS gebunden ist und man deshalb auch auf die Datenbanken des AMS zugreifen kann. Das Projekt soll das AMS entlasten, das mit Kurzarbeit und anderen Arbeitsmarktfolgen der Pandemie zur genüge eingedeckt sei, sagt King.