THEMENBILD: POLIZEI / SICHERHEIT / EXEKUTIVE Uniform Streife
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Chronik

Deutlich mehr Cyber-Kriminalität

Die Coronavirus-Pandemie hinterlässt auch deutliche Spuren in der Kriminalstatistik. Insgesamt sind im vergangenen Jahr um drei Prozent weniger Straftaten angezeigt worden. Die Internetkriminalität, die Gewalt gegen die Polizei und die häusliche Gewalt nahmen hingegen deutlich zu.

Aus der von der Polizei veröffentlichten Kriminalstatistik für das Jahr 2020 geht hervor, dass es in Vorarlberg weniger Gewaltdelikte und Raubdelikte an öffentlichen Orten gab. Auch die Zahl der Diebstähle ging zurück. Die Landespolizeidirektion sieht da einen direkten Zusammenhang mit den Ausgangsbeschränkungen.

Die Gewalt in den eigenen vier Wänden hat hingegen ganz klar zugenommen, in der veröffentlichten Statistik sind 94 Fälle mehr erfasst als 2019, das ist ein Anstieg von zehn Prozent. Die Erklärung der Polizei ist naheliegend, durch die strengen CoV-Regeln habe es zuhause mehr Krach gegeben und in manchen Fällen seien die Streitereien eskaliert.

Aggressivität hat deutlich zugenommen

Die Aggressivität hat definitiv zugenommen, das merkt die Polizei auch selbst, denn sie wird immer mehr zum Blitzableiter für den Frust mancher Gruppen. Im vergangenen Jahr hat es gleich um 40 Prozent mehr Fälle gegeben, in denen Polizeibeamte Gewalt ausgesetzt waren als im Jahr 2019. 135 Delikte, bei denen es zu Gewalt gegen Polizeibeamte kam, wurden 2020 angezeigt.

Die Polizei sei im Jahr 2020 sehr viel unterwegs gewesen. Nicht nur im Kampf gegen Kriminalität, sondern auch um die Maßnahmen der Gesundheitsbehörde umzusetzen. Dabei sei es durchaus zu Konfrontationen gekommen, sagt Landespolizeidirektor Hans-Peter Ludescher.

Vorarlberg ist Spitzenreiter bei Aufklärungen

Der Abwärtstrend bei den Einbrüchen in Wohnräume geht weiter, vor allem im Sommer seien die Täter auf Keller ausgewichen. In den meisten Fällen waren sie aber nicht erfolgreich und es ist beim Versuch geblieben. Die Aufklärungsrate von Straftaten ist zwar etwas geringer als 2019, Vorarlberg ist aber weiter bundesweiter Spitzenreiter mit einer Quote von 62 Prozent aufgeklärter Fälle.

Damit kann der Landespolizeidirektor gut leben: „Im Grunde genommen ist die Aufklärungsquote trotz des leichten Rückgangs äußerst erfreulich, wenn man bedenkt, dass wir neben der Kriminalitätsbekämpfung sehr viel andre Aufgaben hatten.“

Internetkriminalität hat stark zugenommen

Der steigende Trend der letzten Jahre im Bereich Cyberkriminalität hat sich auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. 206 mehr Anzeigen wurden eingebracht, das ist ein Plus von 20,4 Prozent im Vergleich zu 2019.