Bagger und LKW auf Deponie
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Wirtschaft

Deponiepläne in Bürserberg sorgen für Unmut

Ein Transportunternehmen will offenbar eine 6.000 Quadratmeter große Bodenaushub-Deponie direkt neben dem Wanderparkplatz Tschengla in Bürserberg anlegen. Das geht aus einer Kundmachung der Bezirkshauptmannschaft Bludenz hervor, die Grünen kritisieren die Pläne.

Christoph Metzler, Umweltsprecher der Grünen, zeigt sich aufgrund der Pläne des Transportunternehmens nicht gerade erfreut. Das Hochplateau Tschengla sei ein Naturjuwel. Außerdem befände sich auf der geplanten Deponiefläche das sogenannte Toteisloch auf der Dunza, das laut Biotopinventar der Gemeinde Bürserberg besonders schützenswert sei.

„Eine Deponie im 1.200 Meter hoch gelegenen Flachmoor zerstört diese einzigartige Landschaftsform und die Vegetation nicht nur für die Dauer des Deponiebetriebs, sondern für immer“, so Metzler weiter.

Toteisloch soll rechtlich geschützt werden

Der Grüne Umweltsprecher möchte das Gebiet der Tschenlga vor immer mehr Hotel- und Ferienwohnanlagen und wirtschaftlichen Einzelinteressen schützen. Er setzt sich für den rechtlichen Schutz des Toteisloch auf der Dunza ein.

Laut der Kundmachung der Bezirkshauptmannschaft Bludenz findet die Verhandlung für die naturschutzrechtliche Bewilligung und die abfallwirtschaftliche Genehmigung am 23. März statt. Metzler geht davon aus, dass Land und Gemeinde den Deponieplänen einen Riegel vorschieben. „Alles andere wäre eine Bankrotterklärung und Kapitulation vor wirtschaftlichen Interessen“, so Metzler.

Studie: Massiver Engpass im Land

Die Deponiekapazitäten für Bodenaushub sind in Vorarlberg begrenzt. Eine Studie im Auftrag des Landes sagt einen massiven Engpass voraus, falls weiterhin so viel gebaut wird. Die knapper werdenden Schuttflächen treiben die Baukosten in die Höhe. Das Land will jetzt gegensteuern und den Aushub nicht mehr dem freien Markt überlassen. Landesrat Johannes Rauch (Grüne) schlug vor, dass Land und Gemeinden gemeinsam Deponieflächen anlegen und auch die Preise dafür festlegen.