Abendstimmung über dem Rätikon
Hanno Thurnher
Hanno Thurnher
Umwelt

„Naturpark Rätikon“ wird nicht umgesetzt

In den „Naturpark Rätikon“ sind große Hoffnungen gesetzt worden. Der Naturpark rund um die gemeinsame Gebirgskette der Schweiz, Liechtensteins und Österreichs hätte neue Kooperationen zwischen Naturschutz und Wirtschaft bringen sollen. Jetzt haben die Stimmbürger in den Prättigauer Gemeinden dem Naturpark aber eine klare Abfuhr erteilt.

Die Idee zum Naturpark in drei Staaten stammt aus der Schweiz, aus dem Prättigau. Und genau dort ist sie jetzt auch beerdigt worden. Alle Volksabstimmungen in den zehn Gemeinden gingen gegen den Naturpark aus, teilweise knapp, es gab aber auch Ergebnisse mit 81 Prozent Nein-Stimmen. Die Schweizer Gemeindepräsidenten zeigten sich enttäuscht.

Seitens der Projektbetreiber im Prättigau hieß es: Den Gegnern des Projektes sei es gelungen, den Naturpark mit einer Vielzahl von Ängsten, Befürchtungen und Unterstellungen erfolgreich zu bekämpfen.

Montafon und Walgau hoffen auf einzelne Projekte

Die Bedenken der Gegner: Während in einem Nationalpark die Natur mehr oder weniger sich selbst überlassen wird und der Mensch kaum eingreifen darf, sieht es in einem Naturpark anders aus. Hier wird die Fläche langfristig genutzt und bewirtschaftet. Die Schweizer hatten also Angst vor Einschränkungen und Fremdbestimmung.

Das Montafon und die Regio Walgau setzten sich hingegen ziemlich für den Naturpark ein, dementsprechend enttäuscht ist man jetzt. In zwei Wochen gibt es ein Treffen mit Kollegen in der Schweiz und Liechtenstein. Dort soll ausgelotet werden, ob wenigstens einzelne grenzüberschreitende Projekte umgesetzt werden können.