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Coronavirus

Gastroöffnung: Schwierige Verhandlungen

Die Gestaltung der Öffnungsschritte in Vorarlberg ab 15. März war Dienstagfrüh weiter unklar. Die Gespräche zwischen der Landesregierung und dem Gesundheitsministerium wurden in der Nacht unterbrochen. Die Landesregierung will im Pressefoyer am Vormittag Stellung beziehen.

Die am Dienstag im Rahmen einer Videokonferenz geführten Verhandlungen zwischen Land und Bund gestalteten sich offenbar schwierig. Als großer Knackpunkt dürfte sich die Frage erwiesen haben, inwieweit Coronavirus-Selbsttests als Zutrittserlaubnis gelten können. Das Land sah die Verwendung von Selbsttests als Basis für mögliche Öffnungsschritte an, eine Zulassung einzig von Antigen- und PCR-Tests als Eintrittskarten wird wegen der dann zu großen Nachfrage als nicht durchführbar angesehen.

Im Gesundheitsministerium in Wien gab man sich bezüglich der Selbsttests zurückhaltend. Bis zuletzt war offen, ob es bei diesem Thema zu einer Einigung kommt. Jedenfalls steht fest, dass Selbsttests nur nach Kontrolle durch eine unabhängige Stelle den Zutritt zu Gastronomie & Co. erlauben könnten.

Möglicherweise spätere Öffnung der Innenbereiche

Zwar wollte Vorarlberg die Gastronomie am 15. März sowohl im Innen- als auch im Außenbereich aufsperren, möglicherweise kommt es aber zu Abstrichen. Die Öffnung im Außenbereich könnte wie geplant per 15. März umgesetzt werden, im Innenbereich aber erst später, nämlich nach Ostern. Für die meisten Vorarlberger Gastronomen wäre das allerdings ein „No-Go“, ebenso wie eine Sperrstunde vor 22.00 Uhr.

Sollte eine Öffnung nur des Außenbereichs „schlussendlich das einzige Kriterium sein, das sozusagen nicht erfüllt wird, dann gilt es abzuwägen, ob das Sinn macht“, sagte Stefan Köb, stellvertretender Wirtesprecher in der Vorarlberger Wirtschaftskammer, am Dienstagmorgen dem ORF. „Aber für den Großteil macht nur outdoor im März bei diesen Temperaturen keinen Sinn.“

Sehr kurzfristige Planung für Wirte

Vorarlberg und das Gesundheitsministerium verhandeln bereits seit Mittwoch, die Teilnehmer vereinbarten zu den Inhalten allerdings Stillschweigen. Bis auf den Standardsatz „Die Gespräche laufen gut“ wurden keine Statements abgegeben.

Damit herrschte in der Früh sechs Tage vor den geplanten Öffnung weiter Rätselraten, welche Lockerungen es geben wird. Die Wirte im Land seien langsam am Ende ihrer Geduld, so Köb. „Das ist schon sehr knapp. Grundsätzlich ist sich Vorarlberg einig, wir haben ein klares Konzept, das scheint in Wien nicht ganz so klar zu sein.“

Stillschweigen vereinbart

Nach den Plänen des Landes könnten Besuche von Kultur- und Sportveranstaltungen in kleinem Rahmen wieder möglich sein. Für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) stand bei diesen beiden Themen aber die Jugend im Mittelpunkt. Diesbezüglich stellte die Bundesregierung bereits Schritte in Aussicht.

Die größte Hürde bei der Öffnungsfrage ist die Unsicherheit, wie sich die Mutationen in Vorarlberg ausbreiten könnten. Derzeit hat Vorarlberg seit Wochen recht stabile Infektionszahlen, das könnte sich aber ändern, wenn sich die ansteckenderen Mutationen auch im Westen weiter verbreiten.