Vier Wölfe wurden im nördlichen Bregenzerwald an der Grenze zum Allgäu und südwestlich im Rätikongebiet nachgewiesen. Diese Zahl ist noch relativ niedrig, aber steigend. Denn lange Zeit waren in Vorarlberg gar keine Wölfe unterwegs. Jetzt kommen die Tiere quasi aus dem Ausland zu uns. Die Populationen in Italien, der Schweiz und Deutschland wachsen.
Wölfe wandern meist nur durch
Bei den Wölfen in Vorarlberg handelt es sich meist um Durchwanderer, erklärt Wildbiologe Hubert Schatz: „Es liegt in der Natur dieser Art, dass junge Wölfe ihr Heimatterritorium verlassen und die gehen dann auf Suche nach neuen Lebensräumen.“ Auf dieser oft viele Hunderte oder unter Umständen sogar Tausende Kilometer langen Wanderung kämen sie eben auch in Vorarlberg vorbei, so Schatz: „Bisher hatten wir, mit Ausnahme von einem Wolf, immer nur Durchwanderer.“
Wenig Gefahr für Menschen
Eine direkte Gefahr stelle der Wolf nicht dar. Er weicht den Menschen aus, aber: „Es ist und bleibt ein Raubtier. Man kann nie ausschließen, dass irgendwann einmal etwas nicht ganz normal abläuft.“ Prinzipiell wird im Fall einer Wolfsbegegnung in der freien Natur empfohlen, mit bestimmter Stimme auf sich aufmerksam zu machen. „Aber nicht auf den Wolf zulaufen oder fotografieren oder gar nachgehen. In der Regel wird der Wolf Reißaus nehmen, sobald er einen bemerkt und sich zurückziehen.“
Wenig Platz für ganze Rudel
Gefährlicher ist der Wolf allerdings für Nutztiere, von denen ja auf den heimischen Alpen und in den Bergen vor allem im Sommer viele im Freien gehalten werden. Und auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle: Große ungestörte Flächen sind in Vorarlberg rar. Aus diesen Gründen kann sich Schatz auch nur schwer vorstellen, dass im Land einmal ganze Wolfsrudel Platz haben können.