Die vier Spitzenkandidaten für die Landwirtschaftskammerwahl von links nach rechts: Robert Blum, Elmar Nöckl (Freiheitliche und unabhängigen Bauern), LK-Präsident Josef Moosbrugger und LK-Vizepräsident DI Hubert Malin (Vorarlberger Bauernbund, ÖVP)
Landwirtschaftskammer Vorarlberg
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Politik

LK-Wahl: Bauernbund baut Mehrheit aus

Der ÖVP-Bauernbund hat bei der Wahl zur Vorarlberger Landwirtschaftskammer (LK) 2021 seine dominante Stellung weiter ausgebaut. Der Bauernbund legte in beiden Wahlkörpern – jenem der Land- und Forstwirte und jenem der Dienstnehmer – auf je rund 80 Prozent Stimmenanteil zu. Damit haben die ÖVP-Bauern 16 der 19 Mandate in der Vollversammlung.

Außer dem Bauernbund traten wie bei der LK-Wahl 2016 lediglich die Freiheitlichen und unabhängigen Bauern an. Hatten die FPÖ-Landwirte 2016 etwas Boden auf die ÖVP-Konkurrenz gut gemacht, so verloren sie bei der heurigen als Briefwahl durchgeführten Abstimmung wieder an Terrain.

Foto oben: Die vier Spitzenkandidaten v.l.: Robert Blum, Elmar Nöckl (Freiheitliche und unabhängige Bauern), LK-Präsident Josef Moosbrugger und LK-Vizepräsident Hubert Malin. (Vorarlberger Bauernbund)

FP-Landwirte verlieren über vier Prozent

Der Bauernbund kam im Wahlkörper der Land- und Forstwirte auf 80,12 Prozent der Stimmen im Vergleich zu 75,6 Prozent bei der Wahl 2016. Den FPÖ-Bauern blieb folglich ein Stimmenanteil von 19,88 Prozent (-4,5 Prozent). Bei den Dienstnehmern erzielte der ÖVP-Bauernbund 79,93 Prozent (+4,3 Prozent) Stimmenanteil, die Freiheitlichen 20,07 Prozent (24,4).

In der Sektionsversammlung der Land- und Forstwirte hat der Bauernbund nun 12 (plus einen) von 14 Sitzen inne, in jener der land- und forstwirtschaftlichen Dienstnehmer unverändert vier von fünf.

Josef Moosbrugger (LKÖ-Präsident)
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Josef Moosbrugger vom VP-Bauernbund bleibt Präsident der Vorarlberger Landwirtschaftskammer

Moosbrugger weiter LK-Präsident

„Wir sehen das Ergebnis als eindeutigen Arbeits- und Führungsauftrag für die Zukunft“, so der seit 1999 amtierende LK-Präsident und Bauernbund-Spitzenkandidat Josef Moosbrugger nach bekanntgabe des vorläufigen Endergebnisses am Samstag.

„Wir wollen allen Menschen, die tagtäglich unverzichtbare Leistungen in der Vorarlberger Land- und Forstwirtschaft erbringen, weiterhin verlässliche Wegbereiter und -begleiter sein“, so Moosbrugger, der auch an der Spitze der Landwirtschaftskammer Österreich steht.

In den Herausforderungen der Gegenwart – etwa der Coronavirus- und der Klimakrise – gelte es auch die Zukunftschancen zu erkennen und zu nützen, gerade in punkto Regionalität. Man werde auf Landes-, Bundes- und Europa-Ebene weiterhin zielführende Rahmenbedingungen für die Land-, Forst- und Alpwirtschaftsbetriebe erarbeiten und einfordern, versprach Moosbrugger.

Landwirtschaftskammerwahl: ÖVP-Bauernbund gewinnt

Tiefschwarz ist und bleibt die Vertretung der Landwirte in der Vorarlberger Landwirtschaftskammer. Der ÖVP-Bauernbund geht nach der Wahl als eindeutiger Sieger vom Platz – man konnte sogar noch zulegen. Die ÖVP wird mit einem Ergebnis von über 80 Prozent in der Kammer auch weiter sagen, was Sache ist. Der einzige Wehrmutstropfen – die Wahlbeteiligung – die ist weiter gesunken, nämlich auf 45 Prozent.

Insgesamt waren bei den Land- und Forstwirten 13.007 (2016: 13.535) Personen wahlberechtigt, bei den Dienstnehmern waren 1.915 (1.862) Wahlberechtigte zur Urne gerufen. Die gesamte Wahlbeteiligung bei den Landwirtschaftskammerwahlen 2021 lag bei 43,33 Prozent (2016: 50,91 Prozent).

FP-Bauern verlieren ein Mandat

Robert Blum, der erstmals für die Freiheitlichen und unabhängigen Bauern ins Rennen ging, schmerzte der Verlust eines Mandates. Man werde trotzdem mit aller Kraft für die bäuerlichen Interessen eintreten, betonte er.

„Wir sind ein neues, jungen Team und zum ersten Mal in schwierigen Zeiten angetreten. Ich danke allen Unterstützern und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit in der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Vorarlberg", so Blum.

Für Robert Blum (Land- und Forstwirte) und Elmar Nöckl (Dienstnehmer) sei das Ergebnis ein Kontrollauftrag für die nächsten fünf Jahre: „Als einziges Gegengewicht zum ÖVP-Bauernbund wird es unsere Aufgabe sein, die notwendige Kontrollarbeit im Sinne unserer Land- und Forstwirte und deren Dienstnehmer konsequent auszuüben“, so Blum und Nöckl.

Wahlbeteiligung gesunken

In beiden Wahlkörpern sank die Wahlbeteiligung im Vergleich zu 2016, in Anbetracht schwieriger Zeiten dürfe man aber zufrieden sein, sagte Moosbrugger. Im Wahlkörper Land- und Forstwirte gaben 5.863 Personen ihre Stimme ab (45,07 gegenüber 52,8 im Jahr 2016), bei den Dienstnehmern waren es 604 bzw. 31,54 Prozent (37,2).

Endgültiges Ergebnis kommende Woche

Der Anteil der ungültigen Stimmen lag bei den Landwirten bei 0,82 Prozent (3,6), bei den Dienstnehmern bei 1,82 Prozent (3,0). Nach Auszählen der Vorzugsstimmen wird das endgültige Wahlergebnis in der kommenden Woche zur Verfügung stehen. Die konstituierende Sitzung der Vollversammlung muss innerhalb von drei Wochen nach der Wahl abgehalten werden.