Treffen mit Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) , im Bild: LH Markus Wallner (ÖVP), WKO Chef Hans Peter Metzler
ALEXANDRA SERRA
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Politik

Öffnungen als Motor für Arbeitsmarkt

Geschlossene Gastronomie- und Tourismusbetriebe sorgen für hohe Arbeitslosenzahlen in Vorarlberg. Die angekündigten Öffnungen ab 15. März würden einen starken positiven Effekt auslösen, sagte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bei seinem Antrittsbesuch am Donnerstag in Vorarlberg.

Die Erwartungen an den politischen Quereinsteiger sind hoch. Das AMS verlangt weitere finanzielle Unterstützung und der ÖGB will eine Verlängerung der Kurzarbeit. Aus Sicht des Arbeitsmarktservice (AMS) ist es wichtig, die Qualifizierungsoffensive fortzusetzen. Man habe heuer zwölf Millionen Euro mehr im Gesamtbudget, sagt Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter – diesen Betrag brauche man auch im nächsten Budget.

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP)
ALEXANDRA SERRA
Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) beim Antrittsbesuch in Vorarlberg

Joboffensive

Im Rahmen einer Joboffensive investiert der Bund allein 14 Millionen Euro. Dabei geht es um Berufe der Zukunft, um die Zeit nach der Krise. Als Beispiele nennt Minister Kocher den Pflegebereich, aber auch Industrie, Digitalisierung sowie Klima und Umwelt.

Umschulungen und Weiterbildung

Mitarbeiter im Tourismus lassen sich derzeit teilweise umschulen, weil sie einen langfristig sicheren Job suchen. Um sie in der Branche zu halten, bekommen sie die Möglichkeit, sich in ihrem Beruf weiterzubilden, sagt Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), das könnte schon in der Sommersaison von Bedeutung sein.

Gastronomieöffnung als Motor für den Arbeitsmarkt

Ob die Gastronomie nicht nur draußen, sondern auch „indoor“ aufsperren kann, entscheidet sich am Montag. Über das Wochenende prüfen das die Juristen in Bregenz und Wien. Landeshauptmann Wallner betonte dabei, dass die Forderung von Seiten der Gastronomie kam, nicht von Seiten der Politik.

Stemmer: „Kurzarbeit darf kein Auslaufmodell sein“

ÖGB-Landeschef Reinhard Stemmer hofft, dass die Kurzarbeit weitergeführt wird. Sie dürfe kein Auslaufmodell sein, wie Minister Kocher gesagt hat. Es gebe noch einige Branchen, die Kurzarbeit brauchen. Und das Geld für Arbeitslose müsse deutlich angehoben werden.

Minister Koch auf Antrittsbesuch in Vorarlberg

15.000 Arbeitslose gibt es derzeit in Vorarlberg. Mit dieser Zahl steht Vorarlberg im Vergleich zu anderen Bundesländern zwar gut da, aber dennoch sind es schlichtweg viel zu viele Menschen, die im Moment keinen Job haben. Der neue Arbeitsminister Martin Kocher war am Donnerstag auf Antrittsbesuch in Vorarlberg. Dass die Gastronomie in Vorarlberg vorzeitig öffnen soll, findet er gut.

Auch die Industriellenvereinigung (IV) Vorarlberg erwartet Geld für die Qualifizierung bzw. praxisnahe Ausbildung, sagt Mathias Burtscher, der IV-Geschäftsführer. Die Betriebe würden Fachkräfte benötigen – jetzt und nach der Krise.