Liquidität unternehmen
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Wirtschaft

Liquidität von heimischen Unternehmen gefährdet

Die Pandemie zwingt viele Betriebe in Vorarlberg wirtschaftlich in die Knie. Viele sind auf die Hilfe der heimischen Banken angewiesen. Damit diese aber weiter helfen können, brauchten sie mehr Spielraum, sagen die Banken.

Die Wirtschaft macht derzeit eine turbulente Zeit durch. In einigen Branchen wie der Industrie und im Baugewerbe läuft es schon wieder ziemlich rund, andere Bereiche, wie der Tourismus, stehen aber komplett still.

Die Vorarlberger Banken wollen den Betrieben durch die Pandemie helfen, dürfen das aber nicht immer. Grund dafür sind die strengen Regeln, die nach der Finanzkrise 2008 eingeführt worden sind. Wirtschaftskammer und Banken verlangen nun, dass diese Regeln gelockert werden.

Flexible und rasche Hilfe notwendig

Aus Sicht von Wirtschaftskammer-Präsident Hans Peter Metzler müssen die Banken jetzt gestärkt werden, um flexible und rasche Hilfen für die Betriebe anbieten zu können. Ansonsten werde die Vorarlberger Wirtschaft geschwächt, ist Metzler überzeugt.

Bankensprecher Werner Böhler hat auch eine genaue Vorstellung davon, was sich ändern sollte. Es brauche zum Beispiel eine längere Laufzeit bei den Corona-Hilfskrediten. Hierzu gebe es aber bereits positive Signale aus Wien.

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Im Einsatz für die Vorarlberger Unternehmen: KommR Betriebsökonom Wilfried Hopfner, WKV-Vizepräsident, Hans Peter Metzler, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg und KommR Werner Böhler, Spartenobmann Bank und Versicherung

Private Investoren denkbar

Für Böhler wäre es übrigens auch denkbar, dass nicht nur die Banken Geld in die Unternehmen pumpen, sondern dass auch vermögende Menschen im Land direkt in die Betriebe investieren. Gerade in Zeiten mit niedrigen Zinsen wäre das für viele eine interessante Option, sagt er.

Weiters fordern die Banken und die Wirtschaft situationsbedingte Lockerungen bei den Insolvenzbetrachtungen. Speziell Unternehmen, deren Geschäftsmodell grundsätzlich funktioniert, sollen nicht in die Insolvenz gedrängt werden, nur weil es derzeit wegen der Pandemie keine Erträge gebe.

Druck soll auch von anderen Bundesländern kommen

Die Forderungen aus Vorarlberg werden nun an die entsprechenden Stellen in Wien geschickt. Die Banken und die Wirtschaftskammer hoffen zudem, dass auch andere Bundesländer Druck auf die Regierung ausüben.