Masken auf Wäscheleine
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Coronavirus

Ein Jahr im Griff der Pandemie

Ein Jahr Coronavirus-Pandemie hat unser Leben verändert. Vorarlberg erlebte wie ganz Österreich zwei Wellen und drei Lockdowns. Bislang nie gekannte Einschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens beschäftigen uns bis heute. Ein Rück- und Ausblick.

Ausnahmezustände wie Ausgangsbeschränkungen, geschlossene Grenzen, Abstands- und Hygieneregeln wurden in den vergangenen zwölf Monaten zur neuen Normalität. Baby-Elefant, Contact-Tracing, Lockdown, Corona-Ampel, Inzidenzen und Mutanten, FFP2-Masken und Testzentrum gehören mittlerweile zu unserem alltäglichen Wortschatz.

Der Vorarlberger „Patient null“

Der erste Fall in Vorarlberg trat am 5. März auf. Ein 30-jähriger Mann aus Mellau hatte sich in Wien angesteckt und bemerkte erste Symptome auf der Heimreise im Zug. Sein Umfeld kam in Quarantäne. Am selben Tag wurden 99 Verdachtsfälle gemeldet – mehr dazu in Erster Coronavirus-Fall in Vorarlberg bestätigt.

Erster Lockdown

Vor dem ersten Lockdown Mitte März kam es zu Hamsterkäufen, die Wintersportsaison wurde vorzeitig beendet. Die Landesregierung gab eine Pressekonferenz nach der anderen. Immer neue Regeln veränderten unser Leben in nicht gekannter Weise. Wohnungen durften nur noch für Ausnahmen verlassen werden, es galt ein Mindestabstand von einem Meter. Geschäfte, die nicht der Grundversorgung dienen, wurden geschlossen, auch Gastronomie, Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen sowie Spielplätze. Die Regierung erhöhte die Wirtschaftshilfe.

Mann mit Maske und Handschuh streckt Betrachter Hand als Stoppsignal entgegen
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Die Grenzen wurden weitgehend dicht gemacht, selbst ganze Ortschaften wegen aufgetretener Cluster abgeriegelt. Das Tourismusgebiet am Arlberg wurde aus Angst vor einem zweiten Ischgl unter Quarantäne gestellt, die festsitzenden Touristen mussten Anfang April massenweise abreisen – mehr dazu in Arlberg-Region: Quarantäne bis Anfang April.

Um eine weitere Ausbreitung sowie einen drohenden Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern, wurden ein Festival nach dem anderen, alle Messen und Großveranstaltungen des Jahres abgesagt – mehr dazu in Keine Festspiele – herber Schlag für Tourismus.

Leichte Verschnaufpause im Sommer

Der Sommer brachte eine kurze Verschnaufpause. Das Leben fühlte sich wieder relativ normal an. Sicherheitskonzepte in den Gastgärten und Schwimmbädern gaben den Menschen wieder mehr Freiheiten. Grenzöffnungen im Mai und flächendeckende Testungen der Tourismusmitarbeiter bescherten dem Vorarlberger Sommertourismus sogar ein Plus – mehr dazu in Gute Buchungslage im Bregenzerwald.

Fotostrecke mit 27 Bildern

Bundesheer hilft bei Spar in Bregenz
Maurice Shourot
Das Krisenjahr brachte Bilder hervor, wie wir sie bisher nicht kannten: Das Bundesheer hilft beim Lebensmittelnachschub
Koblach am 17.3.2020 Corona Virus laesst die Grenzen zur Schweiz schliessen. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wurden um Mitternacht die kleineren Grenzuebergaenge von Vorarlberg in die Schweiz geschlossen. Gilt bis auf weiteres fuer Fussgaenger, Fah
Mathis Fotografie
Mitte März 2020 werden erste Grenzen zu den Nachbarn geschlossen
Bored woman in corona quarantine looking out of window
Kzenon – stock.adobe.com
Viele Menschen müssen tagelang zuhause in Quarantäne verbringen
Kontrolle BH Quarantäne
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Menschen, die sich in Quaratäne befinden, werden von den Behörden kontrolliert
Aufbau des Coronavirus-Testzentrums auf dem Dornbirner Messegelände.
Mathis Fotografie
Testzentren und provisorische Krankenzimmer werden aufgebaut, damit das Gesundheitssystem nicht zusammenbricht
ABD0039_20210104 – WIEN – …STERREICH: ++ THEMENBILD ++ Corona – Lockdown aufgenommen am Montag, 04. JŠnner 2021 in Wien. Aufgrund der Corona-Pandemie befindet sich …sterreich in einem dritten Lockdown. – FOTO: APA/HANS PUNZ
APA/HANS PUNZ
Dritter Lockdown: Cafes und Restaurants müssen geschlossen bleiben
Die Coronavirus-Teststation in Sulz im Montafon.
Maurice Shourot
Überall im Land entstehen Teststationen – wie hier in Sulz im Montafon
Corona-Demo Feldkirch
Mathis Fotografie
Menschen, denen die Maßnahmen zu weit gehen, protestieren mit Kundgebungen gegen die neuen Regeln
Livestream Gottesdienst Kirche Lustenau
ORF
Die Kirchen bleiben leer, die Gottesdienste werden live im Internet übertragen
Eine Frau mit Schutzmaske hält einen Schoko-Osterhasen mit Schal und Schutzmaske in den Händen.
Mathis Fotografie
Auch die Schoko-Osterhasen bekommen eine Maske
Nenzing am 22.3.2020 Corona Virus Sperre in Nenzing, zwei Ortsteile  wurden ab Mitternacht unter Quarantaene gestellt.
Mathis Fotografie
Ortsteile – wie hier in Nenzing – werden im März nach einem Coronavirus-Cluster abgesperrt
Hohenems, Coronavirus, Einkauf, einkaufen, Lebensmittel, Klopapier, Krankenhaus, Covid-19
Mathis Fotografie
Hamsterkäufe sind das Ergebnis der Unsicherheit der Menschen am Beginn der Pandemie
Bregenz am 15.3.2020 RBregenz Menschenleer, keine Besucher, Geschaefte geschlossen,
Mathis Fotografie
Fast alle kulturellen Veranstaltungen werden abgesagt
Altach  am 15.3.2020 Corona Virus Flash Mob Konzert in Altach, Mitglieder des Musikverein Harmonie Altach haben sich kurzfristig bei einem Mitglied getroffen und spontan ein kurzes Konzert gespielt. Nachbarn waren begeistert, kleines Taenzchen auf der Straße
Mathis Fotografie
Flashmobs, Beifall und Musik kommen in den ersten Wochen aus Fenstern und von Balkonen
Aus Schnaps wird Desinfektionsmittel
ORF
Aus Schnaps wird Desinfektionsmittel hergestellt
Bregenz am 15.3.2020 RBregenz Menschenleer, keine Besucher, Geschaefte geschlossen,
Mathis Fotografie
Leere Fußgängerzonen: Fast alle Geschäfte in den Zentren werden geschlossen
Feldkirch Tisis am 25.3.2020 Im Corona-Zeitalter hilft sogar die freiwillige Feuerwehre in Feldkirch beim Zollamt Tisis aus. 24 Stunden, wechseln die Freiwilligen sich bei der Arbeit an der Grenze zu Liechtenstein ab. Momentan wird die Zollabfertigung von
Mathis Fotografie
Feuerwehrleute helfen an den Grenzen bei den Kontrollen mit
Lustenau am 26.3.2020 Im Corona-Zeitalter hilft das Bundesheer der Polizei bei der Zollabfertigung. Pressekonferenz Zollamt Lustenau, vor Ort: Alexander Pehr, Stefan Weber und Militaerkommandant Gunther Hessel, Polizei SiD  Rainer Fitz, und Hans Peter Ludescher, Bezirkshauptmann Helgar Wurzer.
Einladung zum Foto- und Informationstermin – Bundesheer unterstützt Polizei im Corona-Einsatz. wir dürfen Sie zum Foto- und Informationstermin – „Bundesheer unterstützt Polizei im Corona-Einsatz in Vorarlberg“ 

am 26. 3.2020, um 15.00 Uhr 

am Grenzübergang Lustenau – Au einladen. 

Treffpunkt: Bushaltestelle Shuttlebus, Flugplatz Altenrhein, Ausreisespur 

Wir bitten Sie, am Treffpunkt den Sicherheitsabstand von mindestens einem Meter einzuhalten. 

Ansprechpersonen: Bundesheer Obstlt Alexander Pehr, 0664/6225905 
                                Polizei        Obstlt Rainer Fitz, B.A. 0664/2100069
LPD Vorarlberg, Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +43 (0) 59 133 80 1133
Mathis Fotografie
Auch das Bundesheer unterstützt die Grenzkontrollen
Ein kleines Mädchen legt die Hand in die ihres Vaters.
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Von ihren Kindern getrennt lebende Elternteile haben es schwer, ihre Kinder regelmäßig zu sehen
Blauer Plastikelefant Gastronomie
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Der Mini-Elefant zeigt den MIndestabstand an
Messepark Restaurant Piazza
Messepark
Verwaiste Restaurants
Ayla beim Tierarzt
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Die erste Katze in Österreich, bei der das Coronavirus nachgewiesen wurde
Kindergarten
alexanderuhrin – stock.adobe.com
Geschlossene Kindergärten
Kinosaal
ORF.at/Julia Hammerle
Kino und Kultur auf Eis gelegt
ÖFB-Cup/Autokino
APA/BARBARA GINDL
Fußball nur noch im Autokino
Dornbirn Messepark, Wiedereroeffnung, offen, einkaufen, Einkaufszentrum, Corona, Covid19, Masken, anstehen
Mathis Fotografie
Der Ansturm auf die Geschäfte im Mai 2020 nach dem ersten Lockdown
Bürgermeisterabsetzung in Lochau – Fasching – Fasnat
Schallert/BMS
Ein viel ruhigerer Fasching mit allen Sicherheits- und Abstandsregeln

Doch schon im Juli begannen die Infektionszahlen wieder zu steigen. Die Regierung setzte auf Testen und Contact-Tracing, im September wurde die „Corona-Ampel eingeführt, die seit November in ganz Vorarlberg rot war und erst vor wenigen Tagen auf orange gestellt wurde.

Anfang November verordnete die Regierung angesichts der hohen Infektionszahlen einen Teil-Lockdown, der Mitte November in einen strengen Lockdown führte. Zu Weihnachten wurde er kurz gelockert, dann folgten wieder schärfere Maßnahmen, die bis zum 7. Februar andauerten. Schulen, Kindergärten, Geschäfte und kulturelle Einrichtungen mussten wieder geschlossen werden.

Tourismusgebiete trifft es hart

Der Wintertourismus fiel gänzlich flach, da Restaurants und Hotels geschlossen bleiben mussten. Auch im Handel, im Kultur- und Dienstleistungsbereich standen viele Existenzen auf dem Spiel. Massentests Anfang Dezember sollten helfen, einen Überblick über die Ausbreitung des Virus zu bekommen – mehr dazu in 31 Prozent an Massentests teilgenommen.

Zuschüsse und Hilfspakete der Bundesregierung im Millionenbereich sollten die Folgen abfedern, sie ernteten aber auch Kritik. Die Gastronomen in Vorarlberg gingen auf die Straße – mehr dazu in Wirte veranstalten „Trauermarsch“ mit Sarg.

Viele Veränderungen im Schulalltag

Auch die Schulen hatten mit den Lockdowns zu kämpfen: Homeschooling, Distanzunterricht und Wechselunterricht wurden als neue Modelle eingeführt. Die Umstellung war für viele alles andere als leicht.

Trotz Massentestungen und ersten Impfungen sanken die Zahlen nicht wie erhofft. Pandemie-Müdigkeit und das Auftreten neuer Virusmutationen sorgten für neue Unsicherheiten und steigende Inzidenzen. Weil in Tirol Virusmutationen zunahmen, wurden Grenzkontrollen zwischen Vorarlberg und Tirol eingeführt.

viele Rollen Klopapier
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Vielfältige Folgen in allen Bereichen

Die Folgen der Pandemie zeichnen sich auf vielerlei Ebenen ab: wirtschaftlich, sozial, gesellschaftlich.

  • Viele sind in Kurzarbeit, die Zahl der Menschen ohne Arbeit nimmt dramatisch zu, viele Selbständige halten sich nur durch massive Hilfspakete über Wasser. Österreich erleidet den stärksten Wirtschaftseinbruch innerhalb der EU. Für 2021 wird mit einer Insolvenzwelle gerechnet.
  • Umfragen zufolge fallen die wirtschaftlichen Konsequenzen unterschiedlich aus: Die Schere scheint sich nicht zwischen arm und reich zu öffnen, sondern zwischen angestellt und selbstständig.
  • Die Krise macht soziale Unterschiede sichtbarer und verschärft die Probleme bestimmter Bevölkerungsgruppen.
  • Frauen leisten noch mehr unbezahlte Arbeit als vor der Krise, ob es zu mehr Gleichberechtigung führen wird oder traditionelle Geschlechterrollen festgeschrieben werden, wird sich erst noch zeigen.
  • Die häusliche Gewalt nimmt zu.
  • Nicht nur alte Menschen leiden verstärkt unter Einsamkeit.
  • Psychische Auswirkungen: Die massiven Einschränkungen im Alltag fördern bei vielen Menschen das Entstehen von Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen sowie psychosomatischen Beschwerden.
  • Unter der Krise leiden vor allem auch Kinder und Jugendliche. Einige Studien kommen zu dem Ergebnis, dass es ihnen seit der Pandemie deutlich schlechter geht
  • Die Pandemie verschlechtert die Bildungschancen benachteiligter und bildungsferner Gruppen.

Auch wenn die überwiegende Mehrheit die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie weiterhin für angemessen hält, droht eine Spaltung der Gesellschaft in Befürworter und Gegner der CoV-Maßnahmen, was sich an den Anti-Corona-Demos zeigt – mehr dazu in Demo mit rund 1.000 Teilnehmern in Bregenz.

Lichtblicke in der Pandemie

Das Krisenjahr hat aber nicht nur bedrückende Momente, die Pandemie hat auch Lichtblicke, Fröhlichkeit und viel Kreativität hervorgebracht, wie folgende Fotoserie zeigt:

Fotostrecke mit 17 Bildern

Autokonzert in Egg
Maurice Shourot
Wenn die Konzertsäle geschlossen sind, dann geht es auch mit einem Autokonzert – wie hier in Egg
Jerusalema Tanz
MMS Dornbirn (youtube)
Weltweiter Trend: Kinder der Musikmittelschule Dornbirn tanzen zu dem südafrikanische Pop-Song „Jerusalema“
Skigebiet Mellau-Damüls.
ORF
Die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger können ihre Pisten ohne ausländische Gäste genießen
MS Österreich und Dampfschiff Hohentwiel zusammen mit dem Euterballon von Künstlerin BARBARA ANNA HUSAR
Vision Studios
Kunst statt im Museum unter freiem Himmel: MS Österreich und Dampfschiff Hohentwiel mit dem Euterballon der Künstlerin Barbara Husar
Das Freiluft-Konzert der Neuen Mittelschule Bregenz-Stadt am Kornmarktplatz in Bregenz.
ORF
Freiluft-Konzert der Neuen Mittelschule Bregenz-Stadt am Kornmarktplatz in Bregenz
Auf einer Kreidetafel steht eine Ideensammlung über die „Highlight des Sommers“.
Katholische Kirche Vorarlberg / Dietmar Steinmair
Auch die Kirche verlagert ihre Gottesdienste ins Freie
Ein Junge und ein Mädchen paddeln neben einender auf zwei Stand Up Paddles auf dem Bodensee.
ORF
Wegen der Coornaviru-Krise verbringen die Menschen mehr Zeit draußen in der Natur: Stand-Up-Paddling wird zum Trend auf dem Bodensee
Krapfen mit einer Impf-Spritze
Bernhard Sandholzer
„Geimpfte“ Faschingskrapfen
Zwei Mädchen vor einer Türe mit einem Regenbogen-Bild darauf.
ORF Vorarlberg
Regenbögen an vielen Fenstern geben Hoffnung – Kinder setzen Zeichen für andere Kinder: Gemeinsam schaffen wir das
 Aquascaping
foto_by_m – stock.adobe.com
Aquascaping wird zum neuen Trend-Hobby
RIngelnatter an Kleiderständer
Landespolizeidirektion
Eine Ringelnatter nutzt die Gelegenheit in der Krise, um in einer Boutique zu shoppen
Menschen die aus dem Fenster klatschen
Maurice Shourot
Klatschen für die Menschen, die in den Krankenhäusern und Pflegeheimen alles geben
Autokino Hochzeit
Raphael Sturm / Manuel Riesterer
Hochzeit wegen der Krise mal anders: die erste Autokino-Honchzeit in Vorarlberg
Alberschwende, Langlaufen, Skifahren, Rodeln, Wintersport, Schnee, Skilift
Mathis Fotografie
Der Lockdown bringt mehr Menschen in die Natur und zum Sporttreiben
Kinder die aus dem Fenster klatschen
Maurice Shourot
Applaus für die Helfer in der Krise
Influenza Gegenmittel – Tee, Zitrone, Taschentücher bei Krankheit
Pixabay
Die sonst regelmäßig im Winter einfallende Influenza bleibt durch die Schutzmaßnahmen fast gänzlich aus
Eine Gruppe von Menschen steht auf einem Balkon in der Dornbirner Innenstadt
ORF
„Lüt im alto Häß“ – auch wenn der Martinimarkt in Dornbirn ausfallen musste

Digitalisierungswelle

Zugleich werden viele Branchen zur Digitalisierung gezwungen: mit Homeoffice, digitalen Videokonferenzen, distance Learning und Online-Veranstaltungen im kulturellen Bereich setzt ein technischer Wandel in der Arbeitswelt und im privaten Leben ein, dem sich keiner mehr entziehen kann – mehr dazu in Pandemie bringt Digitalisierungsschub. Selbst in Pflegeheimen werden Ipads eingeführt, damit Kontakte zu den Liebsten aufrecht erhalten werden können.

Glaskugel als Brennglas
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Wie ein Brennglas zeigt die Pandemie auch Misstände auf

Das Virus als Brennglas

Wie ein Brennglas legt das Virus aber Schwachstellen und Versäumtes offen: Im Bildungsbereich wird die verschlafene digitale Entwicklung genauso offensichtlich wie die dünne Personaldecke in so manchen systemrelevanten Berufen. Alte Konzepte passen plötzlich nicht mehr, Einzelhändler müssen sich mit neuen Formen des Onlineverkaufs auseinandersetzen, Unternehmen zeigen verstärkte Innovationskraft und Kulturschaffende entwickeln kreative Formate.

Die Pandemie hat unsere Art der Mobilität, Reisen und Urlaub zunächst lange Zeit verhindert und wird sie vermutlich langfristig verändern – mehr dazu in Tourismus hofft auf lange Sommersaison. Die Einschränkung der Bewegungsfreiheit hat das Mobilitätsverhalten insgesamt verändert. Und es wird vermutlich auch die Art des Reisens in Zukunft verändern – mehr dazu in Beliebte Urlaubsziele in der CoV-Pandemie.

Das hat sich auch auf den Energieverbrauch ausgewirkt. Weltweit ist die Nachfrage nach Energie um sechs Prozent gesunken, der größte Rückgang seit 70 Jahren. Der Ausstoß von Treibhausgasen ging zurück, weniger Verkehr wirkte sich positiv auf die Luftqualität und Lärmbelastung aus.

Zugleich hat das Virus aufgezeigt, dass Pandemien durch Massentierhaltung, Lebensraumzerstörung und Wildtierhandel begünstigt werden. Hier entstehen gefährliche Schnittstellen, an denen sich Krankheiten vom Tier auf den Menschen übertragen können, warnt beispielsweise der WWF.

Ausweg aus der Pandemie

Alle Hoffnung liegt nun auf den Impfungen. Bewohnerinnen und Bewohner der Alten- und Pflegeheime in Vorarlberg sind bereits gegen das Coronavirus geimpft, viele Ärztinnen und Ärzte sowie Menschen im Gesundheitsbereich ebenso. 3,6 Prozent der Vorarlbergerinnen und Vorarlberger haben laut Impf-Dashboard bereits die zweite Impfung erhalten. Weitere Gruppen werden folgen.

Schulen, Kindergärten Frisuere und andere Geschäfte sind wieder geöffnet, weitere Lockerungen sind angekündigt. Die Gastronomie soll bis Ostern wieder öffnen können, dann wird vielleicht auch Reisen bald wieder möglich sein. Mit den Folgen der Pandemie werden wir uns jedoch noch länger beschäftigen müssen.