Silhouetten zweier Kinder, die bei einem Fenster sitzen
Getty Images/Annie Otzen
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Gesundheit

Jugendarbeit für Öffnung der Freizeitangebote

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie treffen Jugendliche und Kinder weiterhin stark. Die Jugendpsychiatrien sind überlastet und die Fallzahlen psychischer Krankheiten bei Jugendlichen steigen. Jetzt fordert die Vorarlberger Jugendarbeit eine den Verhältnissen angepasste Öffnung der Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche.

Von der Schnitzeljagd über Beratungsspaziergänge mit Schneeschuhen bis hin zur digitalen Kuscheltier-Party: Die Vorarlberger Jugendarbeit sucht immer wieder neue Wege, um auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie einzugehen. „Es geht hauptsächlich darum, ein Setting zu finden, in dem junge Menschen Halt finden und Positives erfahren können“, erklärt Thomas Dietrich vom Koordinationsbüro für Offene Jugendarbeit und Entwicklung (koje).

Derzeitige Angebote reichen nicht aus

Doch die Rahmenbedingungen sind nach wie vor problematisch und die bestehenden Möglichkeiten größtenteils ausgereizt. Die Vorarlberger Jugendarbeit weist immer stärker darauf hin, dass die derzeitigen Angebote nicht ausreichen, um die psychosoziale Stabilisierung junger Menschen weiterhin zu ermöglichen.

Deshalb setzen sich alle Organisationen des Kinder- und Jugendbeirates des Landes Vorarlberg gemeinsam für eine verhältnismäßige Öffnung der Angebote für junge Menschen ein. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) zeigte sich bereits auch offen für Öffnungen im Kindersport – mehr dazu in: Wallner offen für Lockerungen in Pflegeheimen.

Sichere Rahmenbedingungen für bessere Zugänge

Gemeinsam haben sie daher ein Präventionskonzept mit konkreten Vorschlägen zur Öffnung erarbeitet. Dieses sieht vor, dass negative Testergebnisse neben weiteren Sicherheitsvorkehrungen wie FFP2-Masken, Abstandsregeln und der Begrenzung der Gruppengrößen zu sicheren Rahmenbedingungen beitragen.

„Jugendliche und junge Menschen waren und sind in der Pandemie solidarisch mit der Gesellschaft und haben es sich wieder verdient, dass wichtige Angebote zur sinnvollen Freizeitgestaltung für sie so rasch wie möglich eröffnet werden", sagt Horst Huber von der Alpenvereinsjugend.

Viele Gründe sprechen für Öffnung

Edith Bonetti von den Vorarlberger Pfadfinder und Pfadfinderinnen ergänzt: „Wir sehen es als unsere Pflicht, den Kindern und Jugendlichen wieder ein Freizeitangebot zu bieten. Schließlich ist Spiel und Freizeit auch eines der Kinderrechte."

Zudem wird, laut Organisationen des Kinder- und Jugendbeirates, auch die Motivation zu Testungen und sicherem Verhalten gestärkt, wenn Jugendliche wieder Zugang zu ihren geliebten Aktivitäten bekommen.

„Situation lässt kein Abwarten zu“

Dass sich Kinder und Jugendliche bereits für den Schulbesuch testen, die Durchimpfung in den Pflegeheimen abgeschlossen ist und Vorarlberg eine niedrige 7-Tage-Inzidenz von weit unter 100 aufweist, sehen die Organisationen als weitere Argumente für die Öffnung außerschulischer Angebote. Andrea Gollob, Vorsitzende des Kinder- und Jugendbeirates, weist drauf hin, dass „der Zugang zu den Angeboten jetzt so rasch wie möglich kommen muss, denn die Situation lässt ein weiteres Abwarten kaum zu.“

Dieser Meinung sind auch die Junos, die Jugendorganisation der NEOS. Sie fordern: Kinder und Jugendliche sollen wieder in den Sportvereinen im Land trainieren dürfen.