Dass der Brand durch einen Menschen herbeigeführt wurde, kann ausgeschlossen werden, weil der Brandherd eben im Hackschnitzellager war, so Brandermittler Heliodor Seitlinger am Mittwochnachmittag nach ersten Untersuchungen der Brandanlage. Weitere kriminaltechnische Untersuchungen sollen nun folgen. Die Feuerwehr war am Mittwoch trotz „Brand aus“ noch vor Ort, denn einzelne Stellen müssen noch nachgelöscht werden und das Hackschnitzel-Depot ausgeräumt werden.
Vollbrand in Lecher Heizwerk
Das Feuer war in der Nacht auf Dienstag im örtlichen Biomasseheizwerk ausgebrochen. Kurz darauf stand das Gebäude in Vollbrand. „Das Bauwerk besteht aus zwei Gebäudeteilen – quasi Altbau und Neubau. Diese sind durch Brandschutzmaßnahmen voneinander getrennt“, sagte Einsatzleiter Martin Jochum. Oberstes Ziel sei es gewesen, den zweiten Gebäudeteil zu schützen.
Lech ohne Warmwasser und Heizung
Bei der Brandausbruchsstelle in der Mitte des Gebäudes sowie in der Hackschnitzelanlage hatten die Feuerwehren laut Bezirksfeuerwehrinspektor Christoph Feuerstein den Brand am Dienstagmittag unter Kontrolle. Allerdings brannte auch die Isolierung der schlecht zugänglichen Hauptwärmeleitung im zweiten Untergeschoss. Deswegen gab es in Lech kein Warmwasser und die Häuser konnten nicht geheizt werden.
Brandalarm nach Mitternacht
Nach Angaben der Polizei wurde der Brand um 0.35 Uhr über die Brandmeldezentrale beim Heizwerk ausgelöst. Beim Eintreffen der Polizeistreife befand sich bereits ein großer Teil des Heizwerkes in Brand. Gemeinsam mit dem Betriebsleiter konnten bis zum Eintreffen der Feuerwehr noch zwei Fahrzeuge in Sicherheit gebracht werden.
Zeitraffer-Aufnahmen einer Webcam (Pension Bergland bergland-lech.at) zeigen den Brandausbruch:
Das Biomasse-Heizwerk in Lech liegt außerhalb der Ortschaft. Nach Angaben von Feuerstein standen die alarmierten Feuerwehren vor einer sehr schwierigen Situation, was das Löschwasser anbelangte. Das zu organisieren habe sehr viel Aufwand und Personal benötigt.
„Wir mussten mit acht Pumpen Löschwasser aus dem Zürsbach fördern“, sagte Feuerstein. Unter den in Lech vorherrschenden winterlichen Bedingungen sei das schwierig gewesen. Feuerstein zeigte sich zuversichtlich, dass das Herzstück des Heizwerks – der Technikraum – vor Zerstörung bewahrt werden konnte.
Bürgermeister trotz „Totalschaden“ zuversichtlich
Bürgermeister Stefan Jochum sprach auf APA-Anfrage von einem „perfekten Einsatz“ der Feuerwehr und war erleichtert darüber, dass niemand verletzt wurde.
Wie es aussehe, so Jochum, sei das Heizhaus mit den zwei Kesseln intakt geblieben. Das bedeute, dass das Heizwerk nach Abschluss der Löscharbeiten wieder in Betrieb genommen und der Ort mit Wärme versorgt werden könne. Der Rest des Heizwerks sei allerdings „ein Totalschaden“, bedauerte Jochum.
Nach Großbrand in Lech: Heizwerk wieder am Netz
Seit 15.00 Uhr ist das Lecher Heizwerk wieder am Netz. Die Heizkessel und die Technik haben den Großbrand unversehrt überstanden. Die Lecherinnen und Lecher können also wieder heizen und haben warmes Wasser. Das Feuer hat vor allem den Neubau angegriffen, dadurch wurden Lager und Halle komplett zerstört.
Brandursache unklar, Zeugen haben Explosionen gehört
Die Aufräumarbeiten werden vermutlich noch einige Tage bis Wochen dauern. Bis zur nächsten Wintersaison soll das Heizwerk wieder aufgebaut werden, sagte Jochum. Über 200 Feuerwehrleute aus dem ganzen Bezirk und aus St. Anton am Arlberg waren im Einsatz.