Der Afghane ist seit 18 Jahren mit seiner Cousine verheiratet, die Ehe wurde von der Familie arrangiert. Vor fünf Jahren floh das Paar mit seinen fünf Kindern nach Österreich. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann seine Frau über Jahre hinweg immer wieder schlug und sie massiv bedrohte.
Urteil auch wegen Verleumdung
Die Frau erzählte in einer Videobefragung beim Prozess unter Tränen von den Misshandlungen. Der Mann konnte sich dagegen nach eigenen Angaben nicht an gravierendere Vorfälle erinnern – vielleicht habe es einmal eine Drohung gegeben, vielleicht habe er einmal einen Becher nach der Frau geworfen, so der Angeklagte.
Den in Wien lebenden Brüdern seiner Frau warf er vor, seine Gattin gegen ihn aufgehetzt und zu einer Falschaussage angestiftet zu haben. Deshalb wurde der Mann vor Gericht nicht nur wegen fortgesetzter Gewaltausübung schuldig gesprochen, sondern auch wegen Verleumdung.
Urteil ist bereits rechtskräftig
Damit ging es beim Urteil um zwei Delikte, das wurde juristisch als Erschwerungsgrund gewertet. Hinzu kam der lange Tatzeitraum bei der Gewaltanwendung über mehrere Jahre.
Mildernd bewertet wurde, dass der Mann bisher unbescholten war – darum wurden ihm zehn Monate bedingt nachgesehen und er muss nur fünf Monate tatsächlich ins Gefängnis. Der Beschuldigte und auch der Staatsanwalt haben das Urteil akzeptiert – es ist damit rechtskräftig.