Die Projektbetreiber am 19.02.2021 im Festspielhaus an einem Tisch
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Politik

Gesamtplan für Seestadt und Seequartier

Die Projektbetreiber der größten Bauvorhaben in Bregenz trafen einander am Freitag zu einer nichtöffentlichen Sitzung im Festspielhaus. Zentrale Frage war: Wie soll es weiter gehen mit Bahnhof, Seestadt und Seequartier? Die Teilnehmer nahmen nicht Stellung, ein Team aus acht Experten soll bis Juni einen Plan zur Abstimmung der Projekte erarbeiten.

Statt Wohn- und Geschäftsgebäuden stehen auf dem Seestadtgrundstück in Bregenz seit Jahren nur Autos. Der renovierungsbedürftige Bahnhof wartet darauf, abgerissen zu werden – samt der Verlegung der Stadtstraße – und für die Nutzung des Seequartier-Geländes liegen erste Pläne und Ideen auf dem Tisch.

Vertreter aller Projekte sind am Freitag im Festspielhaus fast drei Stunden an einem Tisch gesessen. „Am Ende des Tages sollen alle Gewinner sein“, so Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ). „Bregenz soll Gewinner sein, natürlich auch die Eigentümer und die öffentliche Hand mit einer Planung, die wirklich Sinn macht. Das hat sie in der Vergangenheit offensichtlich auch nicht gemacht, sonst wäre ich wahrscheinlich auch nicht Bürgermeister geworden.“

Bregenz Mitte: Projektbetreiber an einem Tisch

Im Festspielhaus in Bregenz haben sich die Projektbetreiber von Seestadt, Seequartier und ÖBB getroffen, um über ein gemeinsames Vorgehen zu diskutieren.

Arbeitsgruppe für Gesamtprojekt

Geeinigt haben sich die Vertreter der einzelnen Projekte, dass eine Arbeitsgruppe eingesetzt wird, die alles in eine Art Gesamtprojekt zusammenfasst, erklärte Ritsch: „Wir haben jetzt ein Team mit den Architekten Roland Gnaiger, Dietmar Eberle, Erich Steinmayr und der Vision Urbanes Leben Bregenz, die anerkannt sind im Land. Die erarbeiten jetzt ein Gesamtkonstrukt für alle und nicht lauter Einzelentscheidungen.“

Am Dienstag im Stadtrat

Bis Ende Juni soll die Expertengruppe ihre Pläne präsentieren, so Ritsch: „Wir werden jetzt am Dienstag in die Stadtratssitzung gehen, um einen offiziellen Auftrag für die Arbeitsgruppe Bregenz-Mitte politisch zu beschließen.“ Dann werde in verschiedenen Arbeitsgruppen auf verschiedenen Ebenen bis Juni gemeinsam gearbeitet.

Bürgermeister Michael Ritsch am 19.02.2021 nach der Sitzung
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Bürgermeister Michael Ritsch (SPÖ) nach Sitzung der Projektbetreiber

Bahnhofsneubau neu durchdenken

Auch die ÖBB wollen den Juni abwarten. Je nachdem wie die Ergebnisse ausschauen, könnte der Bahnhofsneubau neu durchdacht werden, so Ritsch: „Es kann aber auch sein, dass uns das nicht gelingt und im Juni die Entscheidung getroffen werden muss: Wir bauen den Bahnhof so, wie Alt-Bürgermeister Linhart verhandelt hat." Dann werde 2023 mit dem Bahnhof begonnen, so Ritsch. Das bedeutet, im Fall würde noch heuer mit dem Bau des Ausweichbahnhofes im Bereich der Hypo-Unterführung begonnen werden.

Keine Aussagen von den Projektbetreibern

Jetzt heißt es die Vorschläge der Architektenarbeitsgruppe abzuwarten – und dann gäbe es auch einen neuen Zeitplan, so der Bürgermeister: „Bregenz-Mitte könnte in den nächsten zehn bis zwölf Jahren quasi fertig entwickelt sein, aber so lange dauert es natürlich. Da braucht es auch Vorlaufzeiten. Das geht nicht so schnell, wie ich es gerne hätte.“ Die Projektbetreiber haben sich gemeinsam entschieden, keine Statements abzugeben, und zuerst dass Architektenteam planen zu lassen.

Die Projektbetreiber am 19.02.2021 im Festspielhaus an einem Tisch
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Die Projektverantwortlichen trafen sich am Freitag zu einer gemeinsamen Sitzung hinter verschlossenen Türen im Bregenzer Festspielhaus