Katze Ayla aus Bregenz ist die erste Katze, die sich österreichweit mit dem Coronavirus angesteckt hat. Inzwischen ist sie wieder gesund. Viele Haustierbesitzer fragen sich jetzt aber, ob sich ihre Tiere auch anstecken können und wie eine solche Ansteckung funktioniert.

Norbert Nowotny ist Virologe und Veterinärmediziner an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien
„Eine Ansteckung von Hund und Katze ist sehr, sehr selten. Wenn aber an Oberflächen eine hohe Virusmenge vorhanden ist und Hunde oder Katzen daran schnüffeln, können die Tiere in seltenen Fällen so das Virus aufnehmen“, erklärt der Virologe Norbert Nowotny von der Veterinärmedizinischen Universität in Wien.
Katzen können Menschen nicht anstecken
„Verantwortlich für die Ansteckung von Tieren sind sogenannte Virus-Rezeptoren, also Anheftungsstellen für Viren an der Zellwand von Bakterien“, ergänzt Nowotny. Diese seien bei Katzen und Hunden nicht im selben Maße ausgeprägt, wie beim Menschen, aber in ganz seltenen Fällen erlauben diese Rezeptoren auch bei ihnen eine Übertragung.
Normalerweise seien Haus- und auch Nutztiere, wie Schafe, Kühe oder Hühner aber nicht empfänglich für die derzeit beim Mensch auftretende Virusinfektion. Nur wenn die Virenlast bei Menschen überdurchschnittlich hoch sei, könne es, wie sich weltweit bisher durch wenige dutzend Fälle zeige, bei Katzen und Hunden zu einer Übertragung kommen. Gegenteilig sei die Infektion eines Tieres für den Menschen überhaupt nicht gefährlich, denn das Virus sei keinesfalls von Hund und Katze auf den Menschen übertragbar.
Symptome meist nur gering
Sollten sich Hunde oder Katzen anstecken, werden diese laut dem Vorarlberger Tierarzt Karl Fürst zudem meist nur leicht krank und in drei bis vier Tagen seien sie gewöhnlich wieder gesund. Katze Ayla hatte beispielsweise Symptome wie Fieber und Durchfall und war zudem müde und abgemagert.
Katzen nicht aussetzen oder weggeben!
Wenn eine Katze oder ein Hund solche Symptome zeige, bestehe kein Grund zur Sorge vor einer Ansteckung, betont sowohl Veterinärmediziner Nowotny als auch Tierarzt Fürst nochmal. „Ich möchte darauf bestehen: Man darf diese Tiere nicht aussetzen oder muss sie in einem Tierheim abgeben. Man kann sie behandeln, das Immunsystem stärken und eine symptomatische Therapie beginnen", sagt Fürst.