Köche (von hinten) stehen am Herd
Andrey – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Gewerkschaft fordert Geld für Tourismus-Personal

Die Gewerkschaft vida weist auf die schwierige Situation für Beschäftige in der Tourismusbranche hin und fordert für Betroffene eine finanzielle Unterstützung. Für Menschen in Kurzarbeit brauche es einen Zuschuss für die Lebenserhaltungskosten und eine monatliche Pauschale für entgangenes Trinkgeld.

Die Bundesregierung verkündete am Montag, dass Hotels, Bars und Restaurants weiterhin geschlossen bleiben und frühestens nach Ostern wieder aufsperren dürfen. Für die Beschäftigten in der Tourismusbranche war das eine echte Hiobsbotschaft. Die meisten von ihnen sind in Kurzarbeit und österreichweit ist bereits jede dritte Person in der Branche arbeitslos. Auch in Vorarlberg ist die Situation für die Betroffenen teils dramatisch.

Viel weniger Beschäftigte, viel mehr Arbeitslose

In Vorarlberg sind derzeit rund 7.250 Menschen in Hotellerie und Gastronomie beschäftigt. Vor einem Jahr waren es noch doppelt so viele. Noch deutlicher zeigen sich die Auswirkungen der Pandemie an der Zahl der Arbeitslosen im heimischen Tourismus: Rund 3.450 Menschen sind aktuell ohne Job – mehr als dreimal so viele wie im Vorjahr.

Reinhard Stemmer, Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida, führt das darauf zurück, dass viele Betriebe in der Wintersaison gar nicht aufgesperrt und damit auch kein Personal eingestellt haben. Besonders dramatisch sei die Situation für Paare, bei denen beide Personen in der Tourismusbranche arbeiten. Das komme recht oft vor, sagt Stemmer, weil so gegenseitiges Verständnis für die Arbeitszeiten vorhanden sei. Wenn in solchen Fällen beide ihren Job verlieren, könne das zu großen Geldnöten führen.

Zuschuss für Fixkosten und Trinkgeldpauschale gefordert

Die Gewerkschaft vida fordert deshalb einen Zuschuss für die Lebenserhaltungskosten – also zum Beispiel für den Kauf von Lebensmitteln oder für die Strom- und Gasrechnung. Das brauche es, sagt die Gewerkschaft, weil der Kollektivvertrag für Tourismus-Mitarbeiter mit etwa 1.200 Euro recht niedrig dotiert sei. Wenn dann noch 20 Prozent des Gehalts wegen der Kurzarbeit wegfallen, dann müsse eben der Staat einspringen und diese Differenz ersetzen.

Zum anderen fordert vida, dass eine Trinkgeldpauschale ausbezahlt wird. Für viele Beschäftigte sind Überstunden und Trinkgeld ein wichtiger Bestandteil des Lohns und wenn das alles wegfällt, dann wird es eng. Im November zahlten die Betriebe bereits eine Trinkgeldpauschale von 100 Euro aus, danach aber nicht mehr. Die Gewerkschaft verlangt, dass diese Zahlung monatlich erfolgt.

„Take away“ in den Skigebieten

Deutlich weniger los als üblich ist in den Vorarlberger Skigebieten – denn die Touristen fehlen. Und wer skifahren will, muss sich entweder sein Jausenpackerl mitnehmen oder zum Take away gehen – alles andere ist untersagt. Was die einheimischen Skifahrer davon halten, hzeigt eine Umfrage.