Wegweiser zum Coronavirus-Testzentrum auf dem Dornbirner Messegelände.
Mathis Fotografie
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Coronavirus

Infektionsteam: Personalvertretung empört

Sechs Mitarbeiter des Infektionsteams des Landes wurden Anfang Februar ohne Angabe von Gründen vom Dienst freigestellt. Die Personalvertretung wurde davon nach eigenen Angaben weder verständigt noch eingebunden. Man sei bestürzt und empört. Das Land möchte dazu „keine weitere Stellungnahme mehr abgeben“.

Intern habe es schon länger gebrodelt beim Covid-19-Infektionsteam des Landes, heißt es nun. Mitarbeiter sollen die Rückverfolgung von Kontaktpersonen positiv Getesteter als viel zu langsam kritisiert haben. Sechs Mitarbeiter wurden – laut Insidern – ohne Angaben konkreter Gründe vom Dienst freigestellt. Angeblich weil vermutet wird, dass zumindest eine der Freigestellten zuvor Informationen an die Presse weiter gegeben habe.

Personalvertreter nicht informiert

Der Obmann der Personalvertretung der Landesbediensteten Hubert Diem teilt in einer schriftlichen Stellungnahme mit, die Personalvertretung sei vom Dienstgeber nicht verständigt und auch nicht eingebunden worden, wie das in einer funktionierenden Sozialpartnerschaft geboten und üblich wäre.

„Wir haben davon erst nach der erfolgten Enthebung über unsere Quellen aus der Kollegenschaft erfahren und sind sehr bestürzt, sowohl über die Vorgangsweise als auch über den Umstand, dass damit das Infektionsteam spürbar geschwächt wird“, so Diem.

Infektionsteam: „Spürbar geschwächt“

Im Infektionsteam des Landes wurden sechs Mitarbeiter Anfang Februar ohne Angabe von Gründen vom Dienst freigestellt. Die Personalvertretung zeigt sich über die Vorgehensweise empört und bedauert.

Enthobene seien Leistungsträger

Die enthobenen Kollegen seien nämlich allesamt als Leistungsträger bekannt. Sie hätten sich mit großem Engagement für eine epidemiologisch fundierte Kontaktverfolgung eingesetzt: „Sie waren mit offiziellem Auftrag im Projektteam tätig, das die schnelle Absonderung vor Ort voranbringen wollte und haben auf Basis der jüngst publik gewordenen Studie Anfang Jänner schon einige Maßnahmen erfolgreich umgesetzt“, so die Personalvertretung.

Keine Verfehlungen bekannt

„Dienstverfehlung ist uns keine bekannt, ganz im Gegenteil, der Einsatz der Kollegen ist Ausdruck einer vorbildlichen Arbeitseinstellung im Dienste des Landes und seiner Bevölkerung, mit der man in Zeiten einer gefährlichen Pandemie Menschenleben rettet“, so Diem abschließend.

Land äußert sich nicht mehr

Das Land möchte sich zu dem Vorgang nicht weiter äußern, so der Leiter der Landespressestelle Vorarlberg, Florian Themeßl-Huber am Dienstag schriftlich: „Bei den getroffenen Personalentscheidungen handelt es sich um interne Vorgänge, zu denen wir öffentlich keine weitere Stellungnahme mehr abgeben werden.“

Vier Landesmitarbeiter waren dem Infektionsteam dienstzugeteilt und sind jetzt wieder in ihre eigentlichen Jobs beim Land zurückgekehrt. Die beiden des Dienstes enthobenen Amtsärzte sind bei vollen Bezügen bis Ende Juni dienstfreigestellt.

Infektionsteam
ORF Vorarlberg
Im Infektionsteam geht es u.a. um die Nachverfolgung der Kontakte von infizierten Personen (Symbolbild)