Politik

Wallner kritisiert Verhalten Bayerns

Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) findet das Verhalten Bayerns rund um die seit Sonntag geltenden, strikten Kontrollen an den Grenzen zu Tirol „indiskutabel“. Zudem kritisiert er deren Tonfall: „Unter Nachbarn redet man anders“, so Wallner.

Die massiven Einschränkungen im Berufsverkehr müssten sofort beendet werden, sagte Wallner am Dienstag. Er appelliere an die Verantwortlichen in Bayern, sich zurückzunehmen – „auch in der Tonlage, unter Nachbarn redet man anders.“

Der Tonfall gegenüber Österreich sei nicht angebracht, Vorarlberg und auch Tirol bemühten sich sehr – „da muss man sich nichts ausrichten oder sich beschimpfen.“ Außerdem seien die Einschränkungen zu beenden.

Wirtschaftsverkehr muss funktionieren

Gewisse Vorsichtsmaßnahmen könne er nachvollziehen, auch Vorarlberg testet an der Grenze zu Tirol. Der normale Wirtschaftsverkehr müsse aber funktionieren. Wenn der Transit durch Tirol beeinträchtigt sei, könne es auch sein, dass sich der Verkehr Richtung Schweiz kurzfristig ins Rheintal verlagere.

Anzeichen für Grenzschließungen zu Vorarlberg sehe er derzeit keine, so der Landeshauptmann, zumal Vorarlberg auch nicht als Mutationsgebiet eingeordnet werde. Er beobachte die Sache aber mit einer gewissen Sorge.

Regeln ohne Absprache geändert

Bayern habe die Regeln gegenüber Tirol ohne große Absprachen „über Nacht sozusagen“ unzumutbar verschärft, das sei weit übers Ziel hinaus geschossen. Man müsse damit rechnen, dass sich Bayern gegenüber Vorarlberg in einer ähnlichen Situation ebenso verhalten würde.

Am Mittwoch findet laut Wallner eine weitere Videokonferenz der Internationalen Bodenseekonferenz, der auch Bayern angehört, statt. Darin werde man sich um „bestmögliche Abstimmung“ bemühen.