Der Zirkus strandete zunächst in Lustenau, dann machte er in Hard Station und seit Mai ist er in Bregenz auf einem alten Betriebsgelände. Dort werden aber bald Wohnungen gebaut. Somit brauchen Tiere und Fahrzeuge einen neuen Platz.
Und beim aktuellen Standort in Bregenz-Neu Amerika tickt die Uhr. Am Freitag werde dem Zirkus Strom und Wasser abgedreht, sagt Zirkusdirektor Adolf Lauenburger. Außerdem erhalte er bereits Beschwerden von Menschen, die wollen, dass der Zirkus endlich vom Betriebsgelände verschwinde, damit mit dem Bau ihrer Wohnungen begonnen werden könne.
Zirkus will auf Parkplatz umziehen – Stadt dagegen
Zirkusdirektor Lauenburger hat auch schon konkrete Vorstellungen: Er peilt als nächsten Standort den großen Parkplatz neben dem Casino-Stadion in Bregenz an. Er biete einen festen Untergrund für die vielen Lkw und die Tiere. Eine schneebedeckte Wiese komme als Standort nicht in Frage, sie würde unter dem hohen Gewicht der Fahrzeuge kaputtgehen.
Der „Parkplatz West“ sei keine Lösung, sagt dagegen Bregenz Bürgermeister Michael Ritsch. Im Frühjahr sei zudem dort eine Veranstaltung der HLW Marienberg geplant.
Stadt bietet Geld für Rückreise
Ritsch betont aber, dass die Stadt Bregenz dem „Circus Berlin“ durchaus helfen möchte, allerdings nicht mit einem neuen Standort, sondern mit Geld für die Rückreise nach Deutschland. Es gebe für den Zirkus keinen Grund, in Bregenz zu bleiben, betont Ritsch.
Adolf Lauenburger, Direktor des „Circus Berlin“, sagt gegenüber ORF Radio Vorarlberg, der Zirkus könne nicht nach Deutschland, weil es auch da keinen Platz für sie gebe. Bei Gesprächen mit deutschen Gemeinden hätte er nur Absagen erhalten.
Wiederholte Futterspenden
Immer wieder war der Zirkus in den vergangenen eineinhalb Jahren auf Futterspenden angewiesen. Landwirte und Jäger sind mehrfach eingesprungen, um Heu für die Tiere herbeizuschaffen.
Amtstierarzt: Schlechte Behandlung der Tiere
Am Donnerstag hat der „Circus Berlin“ eigenen Angaben zufolge ein Schreiben des Amtstierarztes erhalten. Darin wird Lauenburger aufgefordert, besser auf das Wohl der Zirkustiere zu achten. Aus Sicht des Direktors ein weiterer Versuch, den Zirkus mit allen Mitteln loszuwerden.