Kamele im gestrandeten Zirkus in Hard
ORF Vorarlberg
ORF Vorarlberg
Tiere

„Circus Berlin“ wird Wasser und Strom abgedreht

Seit Monaten steckt der deutsche „Circus Berlin“ nun schon in Vorarlberg fest – zuerst wegen einer Tierseuche und dann wegen der Coronavirus-Pandemie. Nun soll er morgen weichen. Das Wasser wird abgestellt, die Stadt Bregenz bietet Geld für die Rückreise nach Deutschland an.

Der Zirkus strandete zunächst in Lustenau, dann machte er in Hard Station und seit Mai ist er in Bregenz auf einem alten Betriebsgelände. Dort werden aber bald Wohnungen gebaut. Somit brauchen Tiere und Fahrzeuge einen neuen Platz.

Und beim aktuellen Standort in Bregenz-Neu Amerika tickt die Uhr. Am Freitag werde dem Zirkus Strom und Wasser abgedreht, sagt Zirkusdirektor Adolf Lauenburger. Außerdem erhalte er bereits Beschwerden von Menschen, die wollen, dass der Zirkus endlich vom Betriebsgelände verschwinde, damit mit dem Bau ihrer Wohnungen begonnen werden könne.

Zirkus will auf Parkplatz umziehen – Stadt dagegen

Zirkusdirektor Lauenburger hat auch schon konkrete Vorstellungen: Er peilt als nächsten Standort den großen Parkplatz neben dem Casino-Stadion in Bregenz an. Er biete einen festen Untergrund für die vielen Lkw und die Tiere. Eine schneebedeckte Wiese komme als Standort nicht in Frage, sie würde unter dem hohen Gewicht der Fahrzeuge kaputtgehen.

Der „Parkplatz West“ sei keine Lösung, sagt dagegen Bregenz Bürgermeister Michael Ritsch. Im Frühjahr sei zudem dort eine Veranstaltung der HLW Marienberg geplant.

Fotostrecke mit 9 Bildern

Pferde
ORF
Die Kamele vom Zirkus Berlin.
ORF
Pferdestall vom Zirkus Berlin.
ORF
Die Kamele vom Zirkus Berlin.
ORF
Pferdestall vom Zirkus Berlin.
ORF
Die Stallungen vom Zirkus Berlin.
ORF
Zirkus Berlin Container-Siedlung
ORF
Lkw vom Zirkus Berlin.
ORF
Zirkus Berlin-Plakat
ORF

Stadt bietet Geld für Rückreise

Ritsch betont aber, dass die Stadt Bregenz dem „Circus Berlin“ durchaus helfen möchte, allerdings nicht mit einem neuen Standort, sondern mit Geld für die Rückreise nach Deutschland. Es gebe für den Zirkus keinen Grund, in Bregenz zu bleiben, betont Ritsch.

Adolf Lauenburger, Direktor des „Circus Berlin“, sagt gegenüber ORF Radio Vorarlberg, der Zirkus könne nicht nach Deutschland, weil es auch da keinen Platz für sie gebe. Bei Gesprächen mit deutschen Gemeinden hätte er nur Absagen erhalten.

Wiederholte Futterspenden

Immer wieder war der Zirkus in den vergangenen eineinhalb Jahren auf Futterspenden angewiesen. Landwirte und Jäger sind mehrfach eingesprungen, um Heu für die Tiere herbeizuschaffen.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Traktor beladen mit Heu in Schetteregg
ORF Vorarlberg
Die Jäger fahren mit dem Heu von Schetteregg bis nach Hard
Zirkus-Kamele grasen auf einer Wiese in Lustenau
ORF
Mann sitzt auf dem Heuhaufen
ORF Vorarlberg
Heuladung beim Zirkus angekommen
ORF Vorarlberg
Pferd springt in die Höhe
ORF Vorarlberg
Kamel frisst Heu
ORF Vorarlberg

Amtstierarzt: Schlechte Behandlung der Tiere

Am Donnerstag hat der „Circus Berlin“ eigenen Angaben zufolge ein Schreiben des Amtstierarztes erhalten. Darin wird Lauenburger aufgefordert, besser auf das Wohl der Zirkustiere zu achten. Aus Sicht des Direktors ein weiterer Versuch, den Zirkus mit allen Mitteln loszuwerden.