Eine Impfdosis wird auf eine Spritze gezogen
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Coronavirus

Das Vordrängeln beim Impfen geht weiter

Um die Corona-Impfung gibt es weiterhin Gedränge: Täglich neue Meldungen über Mandatsträger, die sich vorzeitig eine Dosis sichern. Vorarlberg führt nun eigene „Impfaufpasser“ ein, die jede Impfaktion in Seniorenheimen dokumentieren. Rufe nach Rücktritten hält Gemeindeverbands-Präsidentin Andrea Kaufmann (ÖVP) für überzogen.

Haslauer (ÖVP) verteidigt Bürgermeister-Imfpung

Während sich Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt für seine vorzeitige Impfung entschuldigt hatte, gab es am Freitag vom Salzburger Landeshauptmann Haslauer Rückendeckung. Der ÖVP-Politiker fordert, dass Bürgermeister, die mit Altersheimen zusammenarbeiten, in die Impf-Priorität I fallen müssen.

Meistens handelt es sich bei den umstrittenen Fällen in ganz Österreich um Bürgermeister, die sich in ihrer Funktion als Eigentümervertreter von Seniorenheimen, wo als erstes geimpft wird, die Vakzine vor Ort holen. In Vorarlberg haben sich bereits vier Bürgermeister in Altenheimen vorzeitig impfen lassen.

Impf-Aufpasser angekündigt

Die Bürgermeister argumentieren alle sehr ähnlich: Sie hätten viel in den Altersheimen zu tun und sie hätten übrig geblieben Impfungen bekommen, für die sich keine anderen Impfwilligen gefunden hätten. Der Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kündigte deswegen Kontrollen in den Heimen an. Er will darüber hinaus, dass zunächst Personen in der Prioritätsgruppe I den Impfstoff erhalten, bevor Impfdrängler zum zweiten Mal geimpft werden.

Drängler in ganz Österreich

Vorarlberg ist freilich nicht das einzige Bundesland, aus dem von Vordrängeln berichtet wird. Auch in Tirol, Kärnten, Oberösterreich, Niederösterreich und Wien sind in letzter Zeit Fälle aufgetreten, wonach übrig gebliebene Impfstoffe nicht an Heimbewohner, Gesundheitspersonal oder über 80-Jährige verabreicht wurden, sondern an Politiker, Gemeindebedienstete, Angehörige und andere. Mehr dazu in Impfvordrängler: Erste Länder kontrollieren