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Landratsamt Lindau
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Coronavirus

Land schickt „Aufpasser“ zu Impfungen

Die Zahl jener Bürgermeister, die sich gegen das Coronavirus haben impfen lassen, steigt. Laut einem Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ will das Land zu den Impfaktionen in Alters- und Pflegeheimen ab sofort „Aufpasser“ schicken.

Neben dem Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP) und der Rankweiler Bürgermeisterin Katharina Wöss-Kral (ÖVP) ließen sich laut einem Bericht der „Vorarlberger Nachrichten“ („VN“) auch der Bizauer Bürgermeister Norbert Greussing und Martin Vallaster, Bürgermeister von Bartholomäberg (Gemeinsam für Bartholomäberg), impfen.

Greussing rechtfertigte seine Impfung damit, dass er als Geschäftsführer der Fechtigstiftung der Verwalter des Josefsheims in Bizau ist und er sich wie alle anderen Mitarbeiter normal angemeldet habe. Vallaster gibt an, dass der Arzt noch versucht habe, Menschen über 80 Jahre zu finden, ihn hätten sie erst danach für die allerletzte Dosis angerufen.

Zwei Mitarbeiter des Landes bei Impfungen dabei

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) kündigte an, dass ab sofort bei allen Impfaktionen in den Vorarlberger Heimen je zwei Mitarbeiter des Landes zur lückenlosen Dokumentation anwesend sein werden. Man könne durchaus von Aufpassern sprechen, so Wallner.

Der Feldkircher Bürgermeister Matt nahm am Donnerstagnachmittag ein zweites Mal zu der Kontroverse über seine vorgezogene Impfung Stellung. Der Fall schlug seit Anfang der Woche hohe Wellen. Hatte Matt sein Verhalten im ZIB2-Interview von Dienstagabend noch verteidigt, so reichte er am Donnerstag seine Entschuldigung nach – mehr dazu in Matt entschuldigt sich für Impfung.

Der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt im ZIB2-Interview mit Armin Wolf
ORF
Wolfgang Matt im ZIB2-Interview

Artikel im „Guardian“

Der Feldkircher Bürgermeister hat auch international für Aufsehen gesorgt. Die britische Zeitung „The Guardian“ veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „Austrian mayors who got leftover Covid vaccines accused of ‚queue-jumping‘“.

Während sich Matt entschuldigte, erhalten betroffene Ortschefs in Salzburg Rückendeckung von der Politik. Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Gesundheitslandesrat Christian Stöckl (beide ÖVP) stellten in einem Schreiben klar, dass eine Impfung von den Priorisierungsempfehlungen des Gesundheitsministeriums gedeckt sei – mehr dazu in Bürgermeister „Priorität I“ beim Impfen.

Österreichweit entschuldigen sich immer mehr Gemeindechefs. So auch Jakob Strauß, SPÖ-Bürgermeister von Sittersdorf in Kärnten. Es sei ein Fehler gewesen, die Impfung im Altersheim in Völkermarkt in Anspruch zu nehmen – mehr dazu in CoV-Impfung: Strauß entschuldigt sich.