Der Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt im ZIB2-Interview mit Armin Wolf
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Politik

Zwiespältige Reaktionen auf Matt-Interview

Nach dem Interview mit dem Feldkircher Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP) habe er selten so viele gegensätzliche Reaktionen bekommen, so ZIB-Anchorman Armin Wolf. Die umstrittene Impfung für Matt hatte auch bundesweit teils heftige Kritik geerntet.

Armin Wolf hatte sich am Mittwoch in seinem Blog zu dem Interview geäußert. Zahlreiche Zuschriften lobten die journalistische Vorgehensweise, andere hingegen fanden das Interview „maßlos überzogen“. Reaktionen gab es bundesweit auch aus der Politik: Vordrängeln bei Impfung: Kurz „zornig“.

Interview sei zu lang gewesen

Wolf gab den Kritikern teilweise Recht: „Das Interview war für den Anlass und den Gesprächspartner einfach zu lang.“ Einige hätten es mit dem ZiB2-Auftritt des Tiroler Gesundheitslandesrats Tilg nach Ischgl verglichen, aber es sei doch etwas anderes, ob sich durch offensichtliches Missmanagement der Politik 11.000 Corona-Infektionen durch Europa verbreiten oder ob sich ein Bürgermeister vorzeitig impfen lässt, so Wolf.

Heftige Reaktionen auf Bürgermeister-Impfung

Können es sich Bürgermeister bei der Corona-Impfung einfach so richten – und sich impfen lassen, obwohl sie noch gar nicht an der Reihe wären? Das Thema Vordrängeln beim Impfen löst in ganz Österreich – sogar auf höchster Ebene – heftige Reaktionen aus.

„Was den Fall in Feldkirch von anderen Bürgermeister*innen unterscheidet, ist allerdings die Heimärztin, die schwere Vorwürfe erhebt und die in unserem Beitrag vor dem Interview auch ausführlich zu Wort kam“, erklärt Wolf. Trotzdem hätten letztlich die Dimensionen nicht gepasst: „Dabei glaube ich gar nicht, dass die einzelnen Fragen falsch oder unberechtigt waren – jede meiner Fragen konnte man sinnvollerweise stellen. Es waren nur zu viele.“

Länge lag an Live-Situation

Die Länge des Interviews sei durch die Live-Situation zustande gekommen, so Wolf: „Und der Bürgermeister wollte auch live ins Studio kommen. Wäre das Gespräch vor der Sendung aufgezeichnet worden, hätten wir es auf eine vernünftige Länge gekürzt – und dann hätte es auch gepasst.“ Dann wäre das Interview dem Anlass angemessener gewesen, so Wolf.