Wildtiere sind grundsätzlich gut an die winterlichen Verhältnisse in Vorarlberg angepasst. Das Rotwild kann zum Beispiel seine Körpertemperatur senken, sagt Landesjägermeister Christoph Breier. Damit verringert sich der Energieverbrauch der Tiere. Das hilft ihnen dabei, die Herausforderungen des Winters mit frostigen Temperaturen und Tiefschnee zu überstehen.
Wildtierrettung
Ein erschöpftes Reh wird von zwei Jägern aus dem Tiefschnee befreit.
Wildtiere brauchen Ruhe und Rücksicht
Damit diese körpereigenen Notfallmaßnahmen funktionieren, brauchen die Wildtiere Ruhe und Rücksicht durch den Menschen, sagt Breier. Wenn die Tiere vor etwas flüchten müssen, brauchen sie sieben Mal so viel Energie wie im Normalzustand.
Jede Störung durch den Menschen versetzt die Tiere in Stress. Blitzschnell muss der Kreislauf ohne Aufwärmphase auf Fluchtverhalten umgestellt werden. Dadurch gelangt schnell auch kälteres Blut aus den Beinen in die inneren Organe. Dies kann in kürzester Zeit zum Kälte-Schock-Tod des Tieres führen.
Rehwild, Rotwild und auch Gämse sind Wiederkäuer. Sie brauchen nach der Nahrungsaufnahme viel Ruhe, um die Nahrung optimal zu verwerten. Werden diese Tiere mehrmals oder anhaltend beunruhigt, können sie keine Energie aus der Nahrung ziehen und erleiden im schlimmsten Fall einen langsamen Erschöpfungstod.
Wildtiere nicht erschrecken
Längere oder wiederholte Flucht durch hohen Schnee kann für die Tiere den Tod bedeuten, betont Breier. Deshalb gilt: Wer auf ein Wildtier trifft, sollte es nicht verscheuchen, sondern einfach ruhig stehen bleiben und warten, bis es wieder weg ist. Zum Schutz der Tiere wird Tourengehern empfohlen, naturverträgliche Routen zu wählen.
Wildtiere in Not
Die Schneemassen in den Bergen fordern die heimischen Wildtiere ganz ordentlich. Grundsätzlich können sich Hirsch und Reh zwar gut an tief winterliche Verhältnisse anpassen. Aber das folgende Video beweist, dass auch mal ein Berufsjäger zum Retter werden muss.