Ein Hirsch kämpft sich durch den Tiefschnee.
Hubert Schatz
Hubert Schatz
Tiere

Schneemassen: Wildtiere kämpfen ums Überleben

Die Schneemassen stellen nicht nur die Menschen vor große Herausforderungen, auch die heimischen Wildtiere kämpfen in den Neuschneemengen ums Überleben. Zu dieser Jahreszeit rücken Jäger und Jägerinnen immer wieder zu Rettungsaktionen aus und bergen erschöpfte Tiere aus dem tiefen Schnee.

Wildtiere sind grundsätzlich gut an die winterlichen Verhältnisse in Vorarlberg angepasst. Das Rotwild kann zum Beispiel seine Körpertemperatur senken, sagt Landesjägermeister Christoph Breier. Damit verringert sich der Energieverbrauch der Tiere. Das hilft ihnen dabei, die Herausforderungen des Winters mit frostigen Temperaturen und Tiefschnee zu überstehen.

Wildtierrettung

Ein erschöpftes Reh wird von zwei Jägern aus dem Tiefschnee befreit.

Wildtiere brauchen Ruhe und Rücksicht

Damit diese körpereigenen Notfallmaßnahmen funktionieren, brauchen die Wildtiere Ruhe und Rücksicht durch den Menschen, sagt Breier. Wenn die Tiere vor etwas flüchten müssen, brauchen sie sieben Mal so viel Energie wie im Normalzustand.

Ein Hirsch kämpft sich durch den Tiefschnee.
Hubert Schatz
Um den Winter zu überleben, brauchen Wildtiere ihre ganzen Energiereserven, deshalb sollte man sich in der Natur immer leise und rücksichtsvoll verhalten

Jede Störung durch den Menschen versetzt die Tiere in Stress. Blitzschnell muss der Kreislauf ohne Aufwärmphase auf Fluchtverhalten umgestellt werden. Dadurch gelangt schnell auch kälteres Blut aus den Beinen in die inneren Organe. Dies kann in kürzester Zeit zum Kälte-Schock-Tod des Tieres führen.

Rehwild, Rotwild und auch Gämse sind Wiederkäuer. Sie brauchen nach der Nahrungsaufnahme viel Ruhe, um die Nahrung optimal zu verwerten. Werden diese Tiere mehrmals oder anhaltend beunruhigt, können sie keine Energie aus der Nahrung ziehen und erleiden im schlimmsten Fall einen langsamen Erschöpfungstod.

Wildtiere nicht erschrecken

Längere oder wiederholte Flucht durch hohen Schnee kann für die Tiere den Tod bedeuten, betont Breier. Deshalb gilt: Wer auf ein Wildtier trifft, sollte es nicht verscheuchen, sondern einfach ruhig stehen bleiben und warten, bis es wieder weg ist. Zum Schutz der Tiere wird Tourengehern empfohlen, naturverträgliche Routen zu wählen.

Wildtiere in Not

Die Schneemassen in den Bergen fordern die heimischen Wildtiere ganz ordentlich. Grundsätzlich können sich Hirsch und Reh zwar gut an tief winterliche Verhältnisse anpassen. Aber das folgende Video beweist, dass auch mal ein Berufsjäger zum Retter werden muss.