Bürgermeister Matt ist Dienstagabend zu Gast bei Armin Wolf in der ZIB 2
um 22.00 Uhr in ORF 2.
Matt ließ sich am Samstag bei einer Impfaktion in einem Seniorenheim in Feldkirch Gisingen impfen, obwohl er laut Impfplan nicht an der Reihe war. Die Feldkircher Ärztin Susanne Furlan verweigerte dem Bürgermeister nach eigenen Angaben zunächst die Impfung. Doch Matt habe darauf bestanden, geimpft zu werden, sagte die Ärztin. Der Bürgermeister habe damit argumentiert, dass er viele Besuche in Alters- und Pflegeheimen machen müsse.
Matt war nicht zur Impfung angemeldet gewesen, hatte aber damit spekuliert, dass möglicherweise Impfdosen übrig bleiben. Laut ORF Radio Vorarlberg ließ er sich nach seiner Ankunft im Heim auf eine Warteliste setzen. Heimleiter Herbert Lins fand das Vorgehen aufgrund des engen Kontakts des Stadtchefs mit dem Seniorenheim ebenfalls korrekt.
Impfung des Feldkircher Bürgermeisters sorgt für Groll
Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP) hat sich am vergangenen Wochenende in einem Seniorenheim gegen Corona impfen lassen, obwohl er – laut Impfplan des Landes – noch gar nicht an der Reihe gewesen wäre. Die Aufregung ist groß, eine Aufforderung zum Rücktritt gibt es auch schon.
Matt bestätigt Impfung
Matt bestätigte, dass er geimpft wurde, sagte aber, dass er niemandem Impfstoff weggenommen habe. Er habe bis zum Schluss gewartet, und da sei noch eine Dosis übrig gewesen. „Er habe sich nicht vorgedrängt,“ schreibt Matt in einer Stellungnahme am Dienstagnachmittag. Furlan widersprach: Matt habe zwar die letzte Dosis erhalten, doch hätten vor der Tür noch etliche Menschen aus der Hochrisikogruppe auf einen Impfstoff gewartet und gehofft. Nach der Impfung aller Bewohner des Seniorenheims seien noch 14 Dosen vorrätig gewesen, sagte Furlan. Es seien noch viele Leute aus Hochrisikogruppen draußen gestanden und hätten geimpft werden wollen. Sie selbst habe Matt die Impfung verweigert. Matt wurde von einem anderen Arzt geimpft.
Weiterer ÖVP-Politiker wollte eine Impfung
Gemeinsam mit Bürgermeister Matt versuchte auch ÖVP-Stadtrat Guntram Rederer, eine Impfung zu bekommen, denn er sitze in einem Vorstand, wo er viel Kontakt zu Menschen habe. Der 63-jährige Rederer hat laut Furlan aber keine Dosis mehr erhalten. Rederer habe Matt die allerletzte verfügbare Impfung überlassen, schreibt Matt in seiner Stellungnahme und betont nochmals, dass es hinter ihm keine weitere Warteschlage gegeben habe. Hätte er auf die Impfung verzichtet, wäre die Impfdosis verfallen und hätte entsorgt werden müssen.
Scharfe Kritik kommt aus allen politischen Reihen
Auf Landesebene sorgt die Impfung von Feldkirchs Bürgermeister Wolfgang Matt (ÖVP) für Aufregung. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bezeichnet das Vorgehen von Matt als „wenig sensibel“. Auch die anderen Parteien haben wenig Verständnis für die „Bürgermeister-Impfung“ – mehr dazu in Wenig Verständnis für „Bürgermeister-Impfung“ (vorarlberg.ORF.at).
Zuerst wird in Pflegeheimen geimpft
Laut Impfplan werden in der ersten Phase Menschen in Alters- und Pflegeheimen geimpft sowie das Gesundheitspersonal. In Phase zwei sind Personen über 65 außerhalb der Pflegeheime an der Reihe und Personen in systemrelevanten Berufen, zum Beispiel Lehrerinnen und Lehrer und Polizeibeamte. Ab April soll dann die Allgemeinbevölkerung geimpft werden – mehr dazu in Alle Infos zur CoV-Impfung in Vorarlberg.
Anzeige wegen Bevorzugung beim Impfen
Auch in Kärnten gab es Aufregung rund um die CoV-Impfung: Es soll zu Unregelmäßigkeiten bei den Impfungen in Pflegeheimen gekommen sein. Es sollen Menschen geimpft worden sein, die gar nicht zur Risikogruppe gehören. Auch eine Anzeige gibt es bereits, das Land verspricht volle Aufklärung – mehr dazu in Anzeige wegen Bevorzugung beim Impfen (kaernten.ORF.at).