Coronavirus

Wallner: Verlängerter Lockdown „unumgänglich“

Der verlängerte Lockdown ist für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) unumgänglich und von allen Experten dringend angeraten. Die Vorarlberger Wirtschaftskammer sieht darin einen weiteren harten Schlag für gewisse Branchen, die SPÖ spricht sich für rasche Regelungen im Bildungsbereich aus und die FPÖ ist gegen einen verlängerten Lockdown.

Der Grund für den verlängerten Lockdown sei vor allem in der Mutation des Virus zu sehen, der wesentlich gefährlicher und ansteckender sei, so Wallner. Parallel zu den Impfungen werde das „ein Wettlauf mit der Zeit werden“. Ziel sei, eine 7-Tage-Inzidenz von unter 50 zu erreichen.

Interview mit LH Markus Wallner

Interview mit Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) über die Verlängerung des Lockdowns und geplante Hilfszahlungen.

Tourismus braucht umfassendes Rettungspaket

Vorarlbergs Wirtschaftskammerpräsident Hans Peter Metzler hält nun zusätzliche Hilfen für die Betriebe für unbedingt notwendig. Der Tourismusbranche etwa könne jetzt nur mit einem umfassenden Rettungspaket geholfen werden, die Saison müsse man abhaken. Mit dem neuen Ausfallsbonus sollen Betriebe rasch gestützt und bestehende Instrumente wie Fixkostenzuschuss und Verlustausgleich ergänzt werden.

„Eine flächendeckende Test- und Impfstrategie kann uns in dieser Situation helfen. Umso schneller wir die Impfrate steigern und die Testungen ausbauen, umso rascher bekommen wir die wirtschaftliche und persönliche Freiheit zurück“, betont Metzler.

WK Präsident Vbg Hans-Peter Metzler
ORF Vorarlberg
„Wir dürfen uns jetzt nicht aufgeben, wir müssen da gemeinsam durch“, sagt Metzler.

Ohneberg: Gesellschaftliches Verständnis am Tiefpunkt

„Das Verständnis für die neuerliche Verlängerung des Lockdowns ist gesellschaftlich an einem Tiefpunkt angekommen. Zumindest ist die Perspektive zur Normalität im Sommer aufgezeigt und bis dahin werden wir in den Betrieben – wo es möglich ist – und mit einer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung alles tun, um die wirtschaftlichen und sozialen Schäden möglichst gering zu halten“, so Martin Ohneberg, Präsident der IV-Vorarlberg zu den heute präsentierten Maßnahmen.

Die nächsten Monate könnten gemeinsam gemeistert werden. Dazu zählt Ohneberg insbesondere die Antigen-Testungen, schnelles Tempo bei den Impfungen sowie praktikable Einreisebestimmungen an den Grenzen.

Zähneknirschen in Gastronomie und Wirtschaft

Die Regierung sieht sich aufgrund der Verbreitung der britischen Virusvariante gezwungen, die Maßnahmen zu verschärfen. In der Gastronomie und in der Wirtschaft herrscht Zähneknirschen.

SPÖ für Anpassungen an den Schulen

Die SPÖ unterstützt die Verlängerung des aktuellen „Lockdowns“. SPÖ-Klubobmann Thomas Hopfner weist darauf hin, dass jetzt dringend zusätzliche Entscheidungen getroffen werden müssen. „Neben den Rahmenbedingungen für die Wirtschaftsbereiche braucht es rasch auf den neuerlichen Lockdown abgestimmte Regelungen im Bildungsbereich. Das betrifft vor allem die Fragen des Semesterferien-Starts und der Schulnoten“, so Hopfner. Darauf hat er sich im Zusammenwirken mit Alexandra Loser, der Vorsitzenden der Vorarlberger PflichtschullehrerInnengewerkschaft, geeinigt.

Thomas Hopfner, der neue SPÖ-Klubvorsitzende in Vorarlberg
marcelmayer.com
Thomas Hopfner will die Semesterferien vorziehen und keine Halbjahresnoten

Ferienbeginn vorverlegen

Thomas Hopfner und Alexandra Loser schlagen darum vor, dass die Ferienzeiten in die Zeit des harten Lockdowns gelegt werden. Für Vorarlberg bedeutet das, dass die Ferien vorverlegt werden. Damit könne verhindert werden, dass eine weitere Woche Präsenzunterricht ausfällt. Zudem schlagen sie vor, im Halbjahreszeugnis auf Ziffernoten zu verzichten.

FPÖ gegen „Dauer-Lockdown“

Ein Dauer-Lockdown sei keine Lösung, stattdessen brauche es endlich eine vernünftige Corona-Gegenstrategie, sagte FPÖ-Landesobmann Christof Bitschi. Für die Wirtschaft habe der verlängerte Lockdown verheerende Folgen, viele Menschen gerieten in finanzielle Notlagen.

Auswirkungen auf Kunst und Kultur

Die Pandemie hat der Kunst- und Kulturszene im vergangenen Jahr arg zugesetzt. Für Kulturschaffende soll es auch in den kommenden Monaten Hilfsangebote geben, so Kultursprecher Christoph Thoma (ÖVP). Gerade deshalb wird der Landtag Anfang Februar über die prekäre Lebenssituation von Künstlerinnen und Künstlern diskutieren, eine Initiative der koalitionären Kultursprecher Christoph Thoma und Bernie Weber. Thoma fordert von der Bundesregierung und der zuständigen Grünen-Staatssekretärin Andrea Mayer eine umsetzbare Vorgabe für die Kunst- und Kulturszene für die Zeit nach dem Lockdown.