Elektro-Schrott
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Umwelt

Spraydosen und Batterien im Restmüll sind gefährlich

Die Abfalltrennung funktioniert in Vorarlberg im Vergleich zu anderen Bundesländern grundsätzlich gut. Trotzdem gibt es auch im „subara Ländle“ durchaus noch Verbesserungspotenzial, sagen Experten. Immer mehr zum Problem werden Problemstoffe wie Spraydosen und Batterien im Restmüll.

Loacker Recycling GmbH
betreibt 40 Standorte in sieben Ländern. 560 Menschen sind in Vorarlberg beim Götzner Familienunternehmen beschäftigt, europaweit sind es rund 1.300.

„Im Altpapier, das zuhause gesammelt wird, war vor rund fünf Jahren der Anteil an Zeitungen oder Prospekten noch bei 62 Prozent und jetzt nur noch bei 57 Prozent, dafür steigt der Kartonanteil. Wahrscheinlich wegen dem Online-Shopping“, sagt Wertstoff-Manager Reinhard Pierer.

Wertstoff-Manager Reinhard Pierer vom Loacker Recycling-Standort in Götzis.
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Wertstoff-Manager Reinhard Pierer vom Loacker Recycling-Standort in Götzis

Ökologische Aspekte gewinnen an Bedeutung

Den Verbraucherinnen und Verbrauchen kommt es deshalb oft so vor, als würde mittlerweile mehr Papiermüll zusammen kommen, weil das Kartonpapier voluminöser sei als das Zeitungspapier, sagt der Experte vom Standort in Götzis, doch das sei ein Trugschluss. Insgesamt würde nämlich weniger Papier gesammelt, als noch vor einigen Jahren.

Im Abfallbereich spielen ökologische Gesichtspunkte und Transportwege eine marktentscheidende Rolle. Hier habe ebenfalls ein Umdenken eingesetzt. „Wir haben in Götzis ca. 400.000 Tonnen Material pro Jahr und ca. die Hälfte davon wird mit der Bahn versendet“, erklärt Pierer.

Abfall, Müll, Recycling, Loacker
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Falsch entsorgter Restmüll sorgt immer noch für große Probleme

„Müll der Zukunft“ schafft neue Herausforderungen

Die aktuellen Herausforderung der Recycling-Branche, auf die zukünftig noch stärker reagiert werden muss, lägen besonders in den Bereichen Elektronik und Batterien. Denn für den „Müll der Zukunft“ – und dabei besonders für Lithiumbatterien und die großen Batterien von Elektroautos – gäbe es bisher noch keine fertige Recycling-Möglichkeit.

„Was aber auch immer mehr zum Problem wird, sind Problemstoffe wie Spraydosen und Batterien im Restmüll“, betont der Recycling-Experte. „Weil es dabei zu Explosionen und Bränden kommen kann, die sowohl zu Personen- und auch enormen Sachschäden führen können“, sagt Pierer. Beim Loacker Werk in Lustenau betreffen die aktuellen Herausforderungen vor allem die Biogasanlage. Das Plastik stelle dort derzeit das größte Problem dar.

Abfallproblematik

Die Abfallzusammensetzung hat sich deutlich verändert. Batterien als Problemabfall.

Ohne Pfand auf PET-Flaschen werden die Vorgaben der EU zum Plastikmüll kaum einzuhalten sein. Diese Ansicht vertritt Jürgen Ulmer, Umweltexperte beim Gemeindeverband. Vorarlberg habe ein Problem mit dem sogenannten Littering, das heißt: Zu viele der Plastikflaschen werden im Freien einfach fortgeworfen. Dieser Unsitte werde man wohl nur durch ein Flaschenpfand beikommen, sagt Ulmer. Bis 2030 müssen nach Vorgaben der EU 90 Prozent der PET-Flaschen gesammelt werden.