Chronik

Schneemengen forderten Einsatzkräfte

Die großen Neuschneemengen vom Donnerstag haben Vorarlberg auch am Freitag in Atem gehalten. Zahlreiche Straßen- und Bahnverbindungen waren weiterhin gesperrt – darunter jene über den Arlberg und in die Schweiz. Verbreitet herrschte weiter große Lawinengefahr.

Die Schneefälle kamen im Laufe des Freitags immer mehr zum Erliegen, bis zum Abend sollten sie überall aufhören. Für Samstag war schönes Wetter prognostiziert.

Von Donnerstagabend bis Freitagmittag meldete die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL) 105 Einsätze, vor allem wegen umgeknickter Bäume und aufgrund von Unfällen. Wegen der winterlichen Verhältnisse riet der ÖAMTC, die Autobahn A14 wenn möglich zu meiden.

Warth wieder erreichbar

Zahlreiche, vor allem höher gelegene Verbindungen blieben wegen der großen Schneemengen und Lawinengefahr gesperrt. Die Orte Stuben, Zürs und Lech waren auf dem Straßenweg nicht mehr erreichbar, ebenso die Ortschaften im hinteren Montafon. Warth war hingegen am Freitagabend vom Bregenzerwald aus wieder erreichbar.

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Schneeräumung Hohenems
APA/STIPLOVSEK DIETMAR
Schneeräumung in Hohenems
Schneeräumung Dornbirn
APA/STIPLOVSEK DIETMAR
Räumung am Dornbirner Marktplatz
Schneeräumung in der Gemeinde Weiler
Mathis Fotografie
Schneeräumung in der Gemeinde Weiler
Schnee Hohenems
APA/STIPLOVSEK DIETMAR
Polizei im Schnee in Hohenems
Rankweil im Schnee
Mathis Fotografie
Schneemengen in der Gemeinde Rankweil
Umgeknickter Baum Dornbirner Ach
Bettina Prendergast
Umgeknickter Baum Dornbirner Ache
Auto mit Schnee
Martina Fend
Eingeschneites Auto in Koblach
Schneefälle Fußach
Maurice Shourot
Feuerwehreinsatz in Fußach
Schneefälle Fußach
Maurice Shourot
Feuerwehreinsatz in Fußach
Schneefälle Fußach
Maurice Shourot
Umgeknickter Baum in Fußach

Gantner: „Äußerste Vorsicht geboten“

Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) rief am Freitagabend die Bevölkerung und alle Einsatzkräfte zu äußerster Vorsicht auf. Die Situation bleibe auch weiterhin angespannt, so Gantner: „Von Lawinen und umstürzenden Bäumen geht erhebliche Gefahr aus“. Die Lawinengefahr bleibt auf Warnstufe 4. An Wintersportler ergeht der Appell, in der aktuell kritischen Situation gesicherte Pisten und Wege nicht zu verlassen.

„Ungewöhnliche Neuschneemengen“

Die derzeitigen Neuschneemengen sind laut Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) für Vorarlberg „ungewöhnlich“. Mehr Neuschnee in 24 Stunden als am Freitag gab es an der ZAMG-Wetterstation in Feldkirch seit Messbeginn im Jahr 1896 erst drei Mal. In Bregenz, wo es seit 1980 tägliche Aufzeichnungen gibt, fiel nur ein einziges Mal mehr Neuschnee als am 15. Jänner 2021.

ÖBB zu Streckensperrungen

Die Arlbergbahnstrecke blieb wegen der anhaltenden Schneefälle unbenützbar. Die Sperre, die Freitagfrüh auf die Strecke von Bludenz in Vorarlberg bis Ötztal in Tirol ausgeweitet werden musste, blieb am Freitag weiterhin aufrecht.

Nach einem Räumeinsatz und Arbeiten an den Unwetterschäden soll der Streckenabschnitt zwischen Ötztal und Landeck-Zams wieder freigegeben werden, damit der Schienenersatzverkehr am Samstag auf diese Strecke verkürzt werden könne, teilten die ÖBB Freitagnachmittag mit. Die Bahnstrecke bleibe in diesem Bereich wegen Lawinengefahr voraussichtlich bis Samstag, 20.00 Uhr, gesperrt.

Verbindung in die Schweiz unterbrochen

Zudem bleibe die Verbindung in die Schweiz von Feldkirch nach Buchs wegen umgestürzter Bäume auch am Samstag noch unterbrochen. Ein Schienenersatzverkehr werde aber eingerichtet, sobald es die Straßenverhältnisse zulassen.

Man sei mit allen Kräften im Räumeinsatz, hieß es. „Am Gleis liegen rund 1,30 Meter Schnee“, so ein ÖBB-Sprecher. Man sei daher mit sämtlichem schweren Gerät und allen verfügbaren Mitarbeitern im Einsatz.

Möglichst auf Reisen verzichten

Die ÖBB ersuchen Kunden, nicht dringende Reisen in die betroffenen Bereichen nach Möglichkeit auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben bzw. sich unbedingt vor Fahrtantritt unter oebb.at, mittels Scotty mobil App oder telefonisch beim ÖBB-Kundenservice unter 05-17 17 über die gewünschte Verbindung zu informieren, da auch kurzfristige Änderungen, auch Straßensperren, nicht auszuschließen sind.

Entsprechend sind längere Reisezeiten einzuplanen, weil die Straßenverhältnisse witterungsbedingt schwierig bleiben. Mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, die für ihre barrierefreie Reise Unterstützung benötigen, sollen vor Reiseantritt mit dem ÖBB-Kundenservice 05-1717 Kontakt aufnehmen.

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Feldkirch Gisingen ÖBB  Oberleitung heruntergerissen
Mathis Fotografie
Die Feuerwehrleute waren am Donnerstagabend wegen der heruntergerissenen ÖBB-Oberleitungen in Feldkirch-Gisingen im Einsatz.
Feldkirch Gisingen ÖBB  Oberleitung heruntergerissen
Mathis Fotografie
Feldkirch Gisingen ÖBB  Oberleitung heruntergerissen
Mathis Fotografie
Feldkirch Gisingen ÖBB  Oberleitung heruntergerissen
Mathis Fotografie
Feldkirch Gisingen ÖBB  Oberleitung heruntergerissen
Mathis Fotografie
Feldkirch Gisingen ÖBB  Oberleitung heruntergerissen
Mathis Fotografie
Feldkirch Gisingen ÖBB  Oberleitung heruntergerissen
Mathis Fotografie

Lawinengefahr Warnstufe 4

Die Lawinengefahr schätzt die Landeswarnzentrale verbreitet als groß ein. Damit herrscht in allen Höhenlagen die Warnstufe 4. Die Hauptgefahr gehe vom Neu- und vom frischen und älteren Triebschnee aus. Dieser liege auf einer ungünstigen Altschneeoberfläche und sei sehr störanfällig. Fernauslösungen und viele spontane Lawinen seien zu erwarten. Diese könnten sehr große Ausmaße annehmen

Einzelne Wintersportler könnten Lawinen daher sehr leicht auslösen. Unerfahrene sollten Aktivitäten abseits gesicherter Pisten unterlassen, so die Landeswarnzentrale.

Durch die starken Schneefälle ist Donnerstagabend im Raum Höchst der Strom ausgefallen – mehr dazu in 7.400 Haushalte ohne Strom.