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Coronavirus

CoV-Mutation: Sechs Verdachtsfälle in Vorarlberg

Die mutierte Variante des Coronavirus aus England könnte auch in Vorarlberg sein. Das pathologische Institut in Feldkirch hat sechs Verdachtsfälle zur weiteren Untersuchung nach Wien geschickt. Diese Variante ist nicht gefährlicher, die Ansteckungsgefahr ist aber größer.

In Vorarlberg wächst die Sorge, dass sich die Coronavirus-Mutation aus England bereits im Land verbreitet. Diese neue Variante sei – was den Krankheitsverlauf angeht – nicht gefährlicher, aber um 50 Prozent ansteckender, sagt Felix Offner, der Leiter des pathologischen Instituts in Feldkirch. Sein Institut schickt jetzt regelmäßig positive PCR-Tests nach Wien, um überprüfen zu lassen, ob die neue Variante schon in Vorarlberg vorkommt. In sechs Fällen habe man den Verdacht, dass es sich um eine englische Variante handelt. Offner hofft auf baldige Antwort aus Wien.

Nähe zur Schweiz macht Sorgen

Auch die Nähe zur Schweiz sorgt den Leiter des pathologischen Instituts, wo nach seinen Angaben bereits sechs Prozent aller Neuinfektionen auf die englische Variante zurückzuführen sind.

Verdacht auf britische Virus-Mutation

Nun dürfte die britische Corona-Virus-Mutation B.1.1.7 auch in Vorarlberg angekommen sein. Das Pathologieinstitut am Landeskrankenhaus Feldkirch hat Verdachtsproben zur Abklärung nach Wien geschickt.

Experte mahnt zu raschen Maßnahmen

Die britische CoV-Mutation B.1.1.7 dürfte sich bereits in Österreich verbreitet haben. 70 Verdachtsfälle werden aktuell geprüft. Komplexitätsforscher Peter Klimek warnt gegenüber ORF.at, dass sich das Zeitfenster für Gegenmaßnahmen rasch schließt. Er plädiert für regionale Bewegungseinschränkungen nach deutschem Vorbild und bessere Testmöglichkeiten zu Hause. Der seit 26. Dezember geltende Lockdown habe bisher zu keiner nachhaltigen Senkung der Fallzahlen geführt – mehr dazu in ORF.at.

WHO ruft Notfallkomitee zusammen

Angesichts der raschen Ausbreitung von deutlich ansteckenderen Varianten des Coronavirus zieht das Notfallkomitee der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seine nächste Sitzung um zwei Wochen vor. Das Gremium werde bereits am Donnerstag zusammenkommen, um über die aktuelle Entwicklung zu beraten, teilte die WHO am Mittwoch in Genf mit.

Zudem soll das Notfallkomitee über den Umgang mit Impfzertifikaten und Coronavirus-Tests auf Reisen sprechen. Im Anschluss will das Expertengremium Empfehlungen für die WHO und deren Mitgliedsstaaten veröffentlichen.

Zwei Mutationen des Virus wurden in den vergangenen Wochen in Großbritannien und Südafrika entdeckt, die als deutlich ansteckender gelten als die bisherigen Formen des Erregers. Diese Mutationen haben sich mittlerweile in mindestens rund 50 Staaten weltweit verbreitet. Zudem gab Japan am Sonntag die Entdeckung einer weiteren Mutation bekannt, die aus dem brasilianischen Amazonas-Gebiet stammen soll. Diese Variante wird derzeit untersucht.