Vorarlbergs Militärkommandant Gunther Hessel sieht die aktuellen Entwicklungen beim Heer im Land durchaus positiv. Noch im vergangenen Jahr sind neue Fahrzeuge geliefert worden, die sowohl für die Verteidigung, als auch für den Katastrophenschutz tauglich sind.
„Das ist ein riesiger Mehrwert für die Landesverteidigung, aber auch für alle anderen Aufgaben, sei es der Katastrophenschutz oder bei Assistenzeinsätzen, sei es bei einer Terror- oder einer Amoklage“, sagt , sagt Hessel.
Hessel hofft auf Ausbau der Struktur
Außerdem gibt es Zusagen von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP), einen Hubschrauber-Hangar im Land zu bauen und die Walgaukaserne als Sicherheitsinsel auszubauen, die sich 14 Tage völlig unabhängig mit Essen und Strom versorgen kann. Beides sind jahrelange Forderungen. Hessel hofft, dass die Politik ihr Wort hält und die geplanten Projekte in Vorarlberg durchzieht.
„Für uns sind das Nebenaufgaben, unsere Kernaufgabe ist die Landesverteidigung. Und ich würde die ganzen Lobeshymnen gerne eintauschen gegen die Gewissheit, Respekt und Rückhalt von Politik und Bevölkerung, dass wir eigentlich für die Kernaufgabe der Landesverteidigung hier sind“, so Hessel.
Terrorgefahr steigt
Die Gefahren steigen, das zeigt nicht nur der Terroranschlag heuer in Wien. Das Heer wappnet sich für Cyber-Angriffe und auch für einen möglichen großflächigen Stromausfall, einen Blackout.
„Wir sind von der Struktur und von der Einstellung und vom Wissen unserer Soldaten sehr gut dafür geeignet. Natürlich fehlt es noch an der einen oder anderen Ausrüstung, aber da ist die Ministerin sehr engagiert, hier Verbesserungen zu erzielen und sie hat es punktuell auch schon geschafft“, sagt Hessel.
Jeder soll Beitrag zur Sicherheit im Land leisten
Die Landesverteidigung muss weiterhin die Kernkompetenz des Bundesheers bleiben. Wenn das Heer gut für diese Aufgabe gut personell und technisch gut ausgerüstet ist, sind zusätzliche Einsätze, wie bei der Coronavirus-Pandemie oder bei einem Hochwasser kein Problem, sagt Vorarlbergs Militärkommandant Gunther Hessel. Für die Sicherheit in Österreich und somit auch in Vorarlberg kann und soll jeder einen Beitrag leisten, sagt Hessel.
Gunther Hessel: Ein Jahr Militärkommandant
In der Corona-Krise war das Bundesheer mehrmals im Einsatz und hat wichtige Aufgaben übernommen. Man dürfe aber deshalb die wichtigste Bestimmung des Heeres nicht vergessen, sagt Hessel.
„Wenn jeder von uns eine offene, tolerante Wertehaltung vertritt, wenn jedem von uns bewusst ist, dass eine Integration ein entscheidender Faktor ist, das heißt in einer Gesellschaft soll es nicht abgespaltete Randgruppen geben, die dann radikalisierbar sind, das heißt diese offene Wertehaltung von jedem einzelnen hilft, dass eine Gesellschaft zusammenwächst. Und das ist ja eigentlich was, wo jeder einzelne einen strategischen Beitrag zur Sicherheit der Gesellschaft leisten kann, in der wir leben“, so Hessel.