Viele neue Spritzen nebeneinander
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Coronavirus

Impfbereitschaft bei Pflegekräften geringer

Die Impfbereitschaft in den Pflegeeinrichtungen in Vorarlberg ist unterschiedlich: Während die Akzeptanz bei den Bewohnerinnen und Bewohnern eher groß ist, ist sie bei den Mitarbeitern deutlich geringer. Auch am Dienstag wurde wieder in mehreren Pflegeheimen geimpft.

Die Covid-19-Impfbereitschaft bei Mitarbeitern in Pflegeeinrichtungen ist nicht überwältigend: Das zeigt ein Blick in das Sozialzentrum in Lauterach, dort soll kommende Woche geimpft werden. Laut Betriebsrat Christian Gamper wollen sich nur 50 Prozent der Mitarbeiter impfen lassen. Ein Teil warte noch ab und ein sehr geringer Teil will sich nicht impfen lassen, dieser Teil falle bereits unter militante Impfgegner.

Gewerkschaft: Personal stark unter Druck

Bei der Gewerkschaft sieht man die Ursache für die niedrige Akzeptanz bei den Mitarbeitern darin, dass die Mitarbeitenden gerade im Pflegebereich in den letzten Monaten schwer unter Druck gewesen sein. Es gebe deshalb eine Skepsis gegenüber der Politik und vielleicht auch gegenüber der Impfung, sagt Bernhard Heinzle, Gewerkschaft der Privatangestellten. Hier brauche es mehr Aufklärung, dann werde sich auch die Quote erhöhen.

Akzeptanz bei Bewohnern höher

Deutlich höher sei die Akzeptanz bei den Heimbewohnern, sagt Gamper. 80 bis 85 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner im Sozialzentrum in Lauterach wollen sich impfen lassen. Es sei jedem selbst überlassen, ob er sich impfen lassen will, so Gamper.

Impfungen in Pflegeheimen haben begonnen

In Vorarlberg wird bereits in Senioren- und Pflegeheimen geimpft. Allerdings ist die Skepsis bei den Mitarbeitern hoch. Die Bewohner dagegen lassen sich bereitwillig impfen.

In zwei Alters- und Pflegeheimen in Dornbirn und Alberschwende wurden am Dienstag 305 Bewohnerinnen und Bewohner erstmals gegen das Virus immunisiert. Schon am 27. Dezember erhielten 220 Menschen aus Hochrisiko-Gruppen ihre erste CoV-Impfung.

Empfindlicher Impfstoff

Die Verabreichung des Impfstoffes sei schwieriger als bei anderen, sagt Robert Spiegel, Covid-19-Beauftragter der Ärzteschaft. Es gebe Zeit- und Kühlvorschriften. Außerdem müsse man beim Aufziehen der Spritze sehr vorsichtig sein, da die mRNA im Impfstoff mechanisch sehr empfindlich sei.

Mehr Impfdosen ab kommender Woche

Ab der kommenden Woche sollen laut Auskunft des Landes dann wesentlich mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, ab dann soll neben Pflegheimen auch erstmals in Spitälern und Arztpraxen geimpft werden. 63.000 Dosen sollen noch diese Woche in Wien eintreffen und von dort in die Bundesländer verteilt werden. Im Vorarlberger Landhaus ist man zuversichtlich, den Impfplan einhalten zu können. Laut diesem soll ab 12. Jänner in Vorarlberg weitergeimpft werden, neben Heimen erstmals auch in Spitälern und Arztpraxen. Bis Ende Jänner sollen alle Alten- und Pflegeheime in Vorarlberg an den Impfungen teilgenommen haben.