Hochwassergroßprojekt „Bregenzerach Unterlauf“ geht voran.
ORF
ORF
Umwelt

Hochwasserschutz-Projekt in vollem Gange

Allein in den vergangenen 20 Jahren gab es an der Bregenzerach drei historische Hochwasser-Ereignisse. Daher wird seit Längerem für den Unterlauf der Ach – zwischen Kennelbach und der Seemündung – überlegt, wie die Hochwassersicherheit erhöht werden kann. Im Herbst haben die Bauarbeiten für das Großprojekt begonnen.

Das Hochwasser von 2005 ist vielen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern noch in schlechter Erinnerung. Damals stand fest, dass etwas geschehen muss. Zu groß ist die Gefahr für die nahe gelegenen Siedlungsgebiete und Wirtschaftsbetriebe. Daher haben sich fünf Gemeinden zum Wasserverband „Bregenzerach Unterlauf“ zusammengeschlossen. Nach jahrelanger Planung und Modellversuchen sind im Herbst die Bagger aufgefahren.

Hochwasserprojekt Untere Bregenzerach

In den letzten 20 Jahren gab es an der Bregenzerach bereits drei historische Hochwasserereignisse. Nun soll am Unterlauf der Ach die Sicherheit erhöht werden und mehr Naturnähe am Fluss entstehen.

Große Pflanzaktion im Frühjahr

Mittlerweile ist auf der Bregenzer Seite bei der Achsiedlung schon deutlich erkennbar, was im ersten Bauabschnitt passiert. Dort bleibt der Damm grundsätzlich am selben Ort. „Der Damm und die Vegetation wurden schon abgetragen. Wir schauen uns dabei quasi das Innenleben des Dammes an und bauen es mit Filterschichten bzw. mit Flussbausteinen stabil auf“, erklärt Projektleiter Bernhard Fink. Im Frühjahr wird eine große Pflanzaktion mit heimischem Gehölz gestartet, damit das Ufer bis nächstes Jahr im Sommer wieder komplett renaturiert ist.

Größere Bauarbeiten am Harder Flussufer

Auf der Harder Seite wird der Damm um 30 Meter nach hinten versetzt, um dem Fluss mehr Platz zu lassen. 40.000 Tonnen Wasserbausteine werden verlegt. Damit sich die Biber nicht durch die Dämme graben können, werden spezielle Metallgitter eingearbeitet. Für Erholungssuchende werden die Uferbereiche leichter zugänglich gemacht. Und für die Fische werden die Hürden abgesenkt, damit sie die Ach besser passieren können.

Hochwassergroßprojekt „Bregenzerach Unterlauf“ geht voran.
ORF
Besonders im Bereich, wo die Bregenzerach in den Bodensee mündet, soll sich die Natur schließlich wieder frei entfalten können

Flussdelta wird zum Naturjuwel

Im Mündungsbereich soll ein echtes Naturjuwel entstehen. Als ökologische Ausgleichsmaßnahme soll sich das Flussdelta unterhalb der Sohlrampe schließlich frei entwickeln können. „Aus diesem Grund werden die bestehenden Flusssicherungen abgebaut und diese Steine werden zur neuen Dammentwicklung wieder eingesetzt. Somit soll das Delta eine natürliche Entwicklung nehmen, damit auch die Inselbildung im Fluss verstärkt ausgebildet werden kann“, so der Projektleiter.

Zudem kommt das Projekt dem Schutz des Grund- und Trinkwassers zugute. Die Baukosten für das Gesamtprojekt von Kennelbach bis zum See betragen 15 Millionen Euro, den Großteil übernimmt der Bund. Bis im Jahr 2024 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.