An die Erfolge seines Erstlings, den Bestseller „Schlafes Bruder“ konnte der Vorarlberger Schriftsteller Robert Schneider nie mehr so richtig anknüpfen. Und so hörte man in den letzten Jahren recht wenig von ihm. Aber passend zur Jahreszeit ist vor kurzem sein Kinderbuch „Der Schneeflockensammler“ erschienen.
Wilson Bentley
Wilson Alwyn Bentley (1865-1931) war Farmer, Fotograf und Schneeforscher. 1885 gelang es ihm als einem der ersten Menschen, Schneekristalle unter dem Mikroskop zu fotografieren. Insgesamt fotografierte er mehr als 5.000 Schneekristalle.
Eine Schneeflocke mit der Kamera einfangen
Aufmerksam wurde er auf die Geschichte durch eine befreundete Journalistin. Sie erzählte von der Lebensgeschichte des Schneeflockensammlers in Vermont, Alwin Bentley. Dieser Stoff habe ihn gepackt, wie er selbst sagt.
„Also in diesem Buch ist einiges erfunden. Aber Alwin Bentley gab es tatsächlich. Ein verschrobener, junger Mann, der eine Schneeflocke fotografieren will“, so Schneider. Bentley lebte um die Jahrhundertwende und probierte rund zehn Jahre lang, eine unbeschadete Schneeflocke zu fotografieren und damit festmachen zu können.
Das Magische im Kleinen
Der verträumte und nachdenkliche Farmerjunge Wilson hat Robert Schneider alle Ideen für das Bilderbuch geliefert. „Das Magische ist im Kleinen, das Große bildet sich im Kleinen ab. Eine Apologie an die Verletzlichkeit, an die Zerbrechlichkeit und das Momentane. Wir haben nur den einen Moment und im nächsten Moment ist er auch schon wieder vorbei“, sagt Schneider.
Der Zauber des Augenblicks ist die magische Botschaft dieses Bilderbuches, die durch die Illustrationen von Linda Wolfsgruber noch verstärkt wird. „Der Schneeflockensammler“ dürfte kleine und große Menschen gleichermaßen erfreuen.
„Der Schneeflockensammler“: Kinderbuch von Robert Schneider
Der Autor Robert Schneider hat 20 Jahre nach seinem Welterfolg „Schlafes Bruder“ zum ersten Mal ein Kinderbuch geschrieben. Der Titel „Der Schneeflockensammler“ passt zur Jahreszeit.
„Poetisch“ und „einzigartig“
Die Wochenzeitung DIE ZEIT nennt Schneiders Kinderbuch „poetisch in Wort und Illustration“. Hans ten Doornkaat schreibt in der NZZ am Sonntag: „Das Bilderbuch für alle Alter inszeniert Bentleys sanfte Eigenwilligkeit so, dass man still mitstaunt.“ Und für Siggi Seuß von der Süddeutschen Zeitung ist das Buch „eine Hymne an die Entdeckung des Großen im Kleinen in zartblauen Bildern, einzigartig wie jede Schneeflocke.“