Hotelzimmer
pattierstock – stock.adobe.com
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Wirtschaft

Winter-Buchungen massiv eingebrochen

Eine Blitzumfrage der Wirtschaftskammer (WKV) innerhalb der Vorarlberger Tourismusbranche zeigt, dass die Buchungen für die kommende Wintersaison sehr stark nachgelassen haben. Während im November 2019 noch eine Bettenauslastung von knapp 53 Prozent für die Saison registriert wurde, sind es heuer nur noch rund 14 Prozent.

Ende November hatte die WKV noch vor Verkündung der neuen Maßnahmen der Regierung 144 Hotelbetriebe befragt. Mit großer Mehrheit schätzten diese die Geschäftsentwicklung und die Marktchancen in der Wintersaison 2020/21 mit schlecht (31 Prozent) bis sehr schlecht (43 Prozent) ein.

Winter-Buchungen massiv eingebrochen

Eine Blitzumfrage der Wirtschaftskammer (WKV) innerhalb der Vorarlberger Tourismusbranche zeigt, dass die Buchungen für die kommende Wintersaison sehr stark nachgelassen haben. Während im November 2019 noch eine Bettenauslastung von knapp 53 Prozent für die Saison registriert wurde, sind es heuer nur noch rund 14 Prozent.

Die Umfrage wurde von der WKV-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in Kooperation mit dem iPART – Institut für Analyse und Partizipation durchgeführt zwischen 27.11. und 1.12.2020. Insgesamt 556 Betriebe wurden angefragt, von denen 36% (144 Betriebe) geantwortet haben.

Drei Viertel der Betriebe gaben an, dass vor allem die politischen Aussagen in den Nachbarländern sehr stark bis stark auf das Buchungsverhalten und Stornierungen auswirken. Mehrheitlich wenig bis nicht zufrieden sind die Befragten bisher mit den Unterstützungsleistungen und Lösungsvorschlägen der Landespolitik (42 Prozent) bzw. der Bundespolitik (55 Prozent).

Branche kämpft ums nackte Überleben

„Angesichts dieser Zahlen wird einem bewusst, dass eine ganze Branche bis Ende April ums nackte Überleben kämpfen muss", so Markus Kegele, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft. Dabei bringe zumindest der jetzt vorgesehene Umsatzersatz von 50 Prozent bis Ende Dezember gemeinsam mit dem Fixkostenersatz ab 1. Januar laut Kegele eine gewisse Planbarkeit für die Betriebe: „Wir müssen jedoch innerhalb der Branche viel mehr differenzieren, wer wie stark von den doch massiven Einschränkungen aufgrund von Covid-19 betroffen ist.“

LH Markus Wallner zu Tourismus

Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) spricht in „Vorarlberg heute“ über die Regelungen für Skigebiete. Außerdem geht es im Interview um Tourismus und Gastronomie.

Ausrichtung auf Jänner bis April

Der Tourismus-Obmann appellierte insbesondere an die Politik, sich grenzüberschreitend für das Ende von Reisewarnungen, Grenzbarrieren und Quarantänepflichten einzusetzen, weil Vorarlberg zu über 90 Prozent vom ausländischen Gast abhängig ist. Jetzt komme es darauf an, das Tourismusmarketing im Land und die Österreich Werbung auf die Zeit nach Mitte Jänner bis April auszurichten. Für die Sommersaison hofften laut der Umfrage rund 43 Prozent auf eine gute, 6,5 Prozent auf eine sehr gute Geschäftsentwicklung.

Die Umfrage wurde bei einer Online-Pressekonferenz präsentiert. Von oben nach unten:
WKV
Die Umfrage wurde bei einer Online-Pressekonferenz präsentiert. Von oben nach unten: Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft Markus Kegele, Unternehmensberater Peter Vogler, stv. Fachgruppenobmann Hotellerie René Madlener und Gastronomie-Fachgruppenobmann Mike Pansi

Unternehmern fehlen Perpektiven

Es sei unklar, wie es mit der Branche 2021 weitergehe. „Uns als Unternehmern fehlen volks- und betriebswirtschaftliche Perspektiven“, so Kegele. Man habe mit hohen Risiken in den Standort Österreich investiert, dafür brauche man wieder Rechtssicherheit und Investitionsschutz. Letzterer müsse nicht nur für global agierende Großkonzerne, sondern auch für heimische Unternehmen gelten. „Schließlich bewältigen wir seit Jahrzehnten eine der höchsten Steuerquoten innerhalb Europas und können unsere Betriebsstätten nicht einfach ins Ausland verlagern“, betonte Kegele.